Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von der Verunsicherung

Dank des Soulweepers hat sich mein bisher ziemlich ungelesener Nischen-Blog heute für einen Tag verselbstständigt: Mein verwirrter Blick heute Morgen, um 08:00 Uhr, war sicherlich Gold wert, als ich völlig schlaftrunken feststellte, dass der letzte Beitrag sage und schreibe (!) 73 Mal mehr Zugriffe hatte, als für gewöhnlich um diese Uhrzeit. Augenreiben hat dagegen nicht geholfen, ehrlich, ich habe es versucht! Kurz bevor ich ziemlich verlegen geworden bin und es sich ein bisschen komisch angefühlt hat, plötzlich gelesen zu werden... Es ist vermutlich albern, aber ich durfte lernen, dass man auch in Bezug auf das Bloggen ganz schön schüchtern werden kann.

Nicht ganz passend dazu, wird es hier aber die nächsten drei Tage ruhig. Die Chucks, das zerschnittene T-Shirt, Schlumpel-T-Shirt, Jeans, ein Buch, ein Cocktailkleid, Ballerinas, Pumps (Nicht fragen. Man weiß ja nie.) und Schlafsachen bilden eine lustige Mischung in meiner Reisetasche. Ich mache mich nun auf den Weg zum ersten großen Konzert in diesem Jahr. Eigentlich freue ich mich. Aber in den letzten Tagen wurde mir von verschiedenen Menschen derartig oft ans Herz gelegt, vor dem Konzert zu schauen, wo sich die Notausgänge befinden, dass sich doch ein kleines, ungutes Gefühl in mir verankert hat. Die E-Mail des Veranstalters zu den verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, in der unter anderem steht, dass sämtliche Besucher Bodychecks unterzogen werden, macht es nicht wirklich besser. Es ist schon eine seltsame Welt (oder: politische Situation) in der wir da gerade leben.
Ich werde es darum mit der Empfehlung einer guten Freundin halten, die mir nahelegte, auf mein Bauchgefühl zu hören und zu gehen, wenn es sich richtig anfühlt. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass es dazu kommen wird. Stattdessen werde ich rumhüpfen und schreien und die Musik genießen. Denn es ist ja nicht ganz unwahrscheinlich, dass ich diese musikalische Legende das letzte Mal auf einer Bühe zu sehen bekomme. Der Wetterbericht sagt Regen und Gewitter an: Ich liebe es, im Regen zu tanzen.

Kommentare

  1. Antworten
    1. ...und einen Satz trockene Klamotten!^^

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    2. @DrSchwein: Vielen Dank, den hatte ich definitiv - trotz Unterbrechung, Regen und Gewitter. Es war wunderbar!

      @Rain: Ich hatte KEINEN Satz trockener Klamotten mit. Tatsächlich wäre ein Satz trockener Kleidung aber auch nicht ausreichend gewesen. Vermutlich hat mich der Regen mindestens dreimal bis auf die Haut durchnässt. Von daher bin ich ganz froh, mir das überflüssige Gepäck erspart zu haben.

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  2. das hört sich nach viel guter laune und spaß an...viel spaß und nicht zu nah an die boxen...die speien mit sicherheit mehr als 110 db....;-)

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    1. Danke, danke! Ich bin noch ganz berauscht - es war einfach nur toll! :-)

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