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Es werden Posts vom März, 2014 angezeigt.

Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von dem Moment, der so viel änderte

Morgens sitzen wir bei einem Kaffee zusammen. "Weißt du noch, wie du mir das Fahrradfahren beigebracht hast?", frage ich meinen Papa. Er sieht mir in die Augen und nickt. Ich gebe einem spontanen Impuls nach, rutsche mit dem Stuhl näher zu ihm heran und drücke mich in seinen Arm hinein. "Das war schön...", erinnere ich mich schmunzelnd an diesen warmen Sommertag. Plötzlich aber halte ich inne. "Warte mal: Hey, du warst voll fies! Du hast mich frontal gegen einen Baum fahren lassen!", beschwere ich mich empört. Er fängt an zu kichern, drückt mich sanft an sich und schüttelt den Kopf. "Es war anders, weißt du?", sagt er leise, "Irgendwann wusstest du, wie man Fahrrad fährt, aber du hast dich nicht getraut, alleine zu fahren. Ich musste dich immer am Gepäckträger festhalten, weil du Angst hattest, dass das Fahrrad umkippen könnte, während du es fährst.". Ich beobachte ihn. Sich erinnernd richtet er den Blick nach innen, hinein in si

Von dir

"Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren. Und Liebe wagt, was Liebe irgend kann." (W. Shakespeare: Romeo und Julia) Ich wünsche mir, dass dein Himmel blau ist. Dass dir die Sonne scheint, du den Wind auf der Haut spürst und das Leben genießt. Dass du weitertanzt, wenn es regnet. Ab und zu einen Purzelbaum schlägst. Dass du Stürme mit Humor nimmst und ihnen entgegenlachst. Dass du ihnen die Zunge rausstreckst, den Finger zeigst und dich einfach umherwirbeln lässt. Ich wünsche mir, dass dir in jeder einzelnen Nacht ein Licht brennen möge. Ich wünsche mir, dass deine Welt bunt ist. Voller Möglichkeiten, Chancen, Wünsche und Sehnsüchte. Dass du sie dir bewusst machst, sie spürst und dir die besten aussuchst, um ihnen nachzugehen. Dass du das Leben mit all deinen Sinnen aufnimmst, dich kitzeln lässt und es selbst neckst. Dass du es riechst, schmeckst, hörst, siehst und fühlst. Dass du lachst und weinst, vor Glück platzt, verzweifelst und immer wieder aufstehst

Vom völligen Chaos

Für mich. Nachtgedanken. Nicht nachvollziehbar, wirklich. Es ist Samstag, 2.41 Uhr. Ich habe, wie in fast allen Nächten der vergangenen Woche, etwa eine Stunde tief geschlafen. Vielleicht auch zwei Stunden. Wenn man den Wahrheitsgehalt der Aussagen, die in dieser Woche über mich getroffen wurden, anhand meines Aussehens überprüfen würde, würde man zu dem Ergebnis kommen, dass alles, was über mich gesagt wurde, wahr sein muss. Ich sehe richtig scheiße aus. Und so fühle ich mich auch. Die Woche, die hinter mir liegt, ist mir nicht nur an die Substanz gegangen. Sie hat mich, noch bevor sie mit einem lauten Knall endete, so sehr den Boden unter den Füßen verlieren lassen, dass ich einen alten Weg gehen musste, um mich selbst zu spüren - weil alle anderen Gefühle einfach nicht mehr aushaltbar waren und ich einen Ausgleich schaffen musste, um weitermachen zu können. Das aufzuschreiben, ist mir unangenehm, auch wenn ich es nur "durch die Blume" formuliert habe. Aber ich hoff