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Es werden Posts vom Dezember, 2021 angezeigt.

Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von Tagebuchsachen

Heute ist nicht gut. Hab mich gegen Abend im Bett verkrochen und mich ausgeweint. Alles zu viel gerade. Zu viel eingesperrt sein im Haus, zu viel Arbeitsstress, zu viel Unausgeglichenheit, zu viel Dunkelheit, zu viel Corona, zu viel Hass, zu viel Radikalisierung, zu viel Schwurbelei. Zu wenig Ruhe, zu wenig Alleinsein, zu wenig Schlaf, zu wenig Sanftmut, zu wenig Gelassenheit, viel zu wenig Liebe. Die Welt tut weh im Moment. Und meine Nerven liegen blank.  Macht nichts.  Morgen wird besser. Irgendwann muss es ja besser werden. 

Vom genervt sein

Himmelherrgott. Ich bin so genervt! Mein Bauch grummelt, mein Herz rast und ich schwöre, dass mir Rauch aus den Ohren kommt! Damit ich nicht vergesse, warum ich meinen derzeitigen Arbeitgeber nicht mehr mag, möchte ich kurz festhalten: Am Donnerstag ist der Schnelltest der Kollegin positiv. Ein zweiter Schnelltest ist es auch. Die Geschäftsführung zieht sich daraufhin ins Homeoffice zurück, verbietet aber allen anderen dieses. Es wird auf Anwesenheit im Büro bestanden, damit wir uns alle im Büro am Freitag gegenseitig noch ein bisschen anstecken können. Am Samstag entpuppt sich der PCR Test als positiv. Am Samstag ist auch die Dame, die ich die letzten 5 Tage eingearbeitet habe, und zwar nebeneinander vor dem gleichen Rechner sitzend, positiv per Schnelltest. Der Mann ist einer von der guten Sorte. Wirklich. Ein durch und durch großherziger Mensch. Aber er ist ein Hypochonder und er macht mich wahnsinnig. Und sich selbst auch. Und in all dem Wahnsinn kommt es dazu, dass er mir am Sonnt

Von lose festgehaltenen Gedanken

 So richtig komme ich nicht zum schreiben. Aber ein paar Gefühle möchte ich wahllos und ungeordnet für mich festhalten: 1. An meinem Geburtstag habe ich mich einsam gefühlt und ich erahne, dass dieses Gefühl von Jahr zu Jahr stärker werden wird. Manchmal denke ich, dass ich mich gerne selbst finden würde. Also: Ich würde gerne jemanden finden, der im gleichen Maße zu geben bereit ist, wie ich es bin. Der sich für mich von Herzen interessiert. Nicht so nebenbei, sondern zutiefst. Der hier ist. Und der auch bereit ist zu zeigen, dass er da ist.  2. Ich habe gekündigt. Und am Tag nach meiner Kündigung bin ich zum ersten Mal wieder gern zur Arbeit gefahren. Weil ich wusste, dass es jetzt endgültig vorbei ist. Wie gut diese Entscheidung tatsächlich war, war mir, glaube ich, gar nicht bewusst. Aber vor Erleichterung sind jede Menge Tränen gelaufen. Und ich wurde direkt krank. Ich war vier Wochen völlig außer Gefecht gesetzt. Das war die dritte Krankschreibung meines Lebens und so lange war i