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Es werden Posts vom Januar, 2019 angezeigt.

Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Irren

Es ist nicht so, dass ich nicht versucht habe, mich mit ihm darüber zu unterhalten. Aber wenn ich daran denke, wird mir übel. Weil ich seine Argumentation so unterirdisch finde. "Was soll ich denn tun, wenn ich dich anfassen will? Dann muss ich das doch." "Ich kann nichts dafür, dass du scharf bist." "Du tust ja gerade so, als hätte ich dich vergewaltigt." "Nicht, dass du jetzt zu einer frigiden Trulla wirst!" Heute hat mich jemand, der diesen Blog liest, gefragt, ob mich dieses Thema, das ich in meinem Jahresrückblick angeschnitten habe, noch beschäftigt. Meine Antwort war "Ja." Danach konnte ich nicht mehr sprechen, weil der müselig zusammengekleisterte Staudamm sich angefühlt hat, als wäre er kurz davor, zu brechen. Ich hatte sofort Tränen in den Augen und einen riesigen Kloß im Hals. Das hat mich selbst erschrocken. Bisher war mir nicht bewusst, wie tief meine Empfindungen dazu gehen. Aber wie sollte mir das auch bewusst sein: