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Es werden Posts vom November, 2018 angezeigt.

Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom Einzelspieler

Zurzeit denke ich mir jeden Abend, dass ich nicht bloggen kann. Ich kann weder schreiben, was in mir vorgeht, noch finde ich die Kraft dazu, Kommentare zu beantworten. In mir ist es einfach ziemlich leer. Was irgendwie doof ist, denn ein Blog ist dazu da, dass man ihn beschreibt. Aber das will mir gerade nicht gelingen. Ich finde keine Worte. Seit ein paar Wochen arbeite ich vorübergehend in einem anderen Büro. Und in diesem Büro herrscht der absolute Totentanz. Da ich es seit Jahren gewohnt bin, immer mindestens und stetig 150% im Job zu geben, einem konstant fast unbeherrschbarem Stresslevel ausgesetzt zu sein und in einem Team zu arbeiten, das unfassbar ehrgeizig ist, fällt es mir jetzt wahnsinnig schwer, die Stille im Büro zu ertragen. Das Telefon klingelt nicht einmal hundertmal innerhalb von neun Stunden. Plötzlich ist da ein luftleerer Raum, in dem ich es sogar schaffen würde, zu bloggen, wenn ich denn eine Idee hätte, worüber ich schreiben könnte. Sogar WhatsApp-Nachrichten kö

Von Gewichtigem - KW 47

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Am Wochenende findet dieses kleine Fest statt, bei dem es darum geht, so viel wie möglich zu essen, denn was an Gerichten an den einzelnen Ständen angeboten wird, ist alles andere als gewöhnlich. Also nehme ich mir schon in der Woche davor vor, an diesem Tag einfach nur zu schlemmen. Ich möchte Steak am Spieß essen und Cupcakes und Süßkartoffelpommels und einfach alles, nach dem mir so der Sinn steht. Ich finde, dass ich mir das verdient habe. Seit einigen Tagen zeigt meine Waage immerhin die 67 Kilogramm an, pendelnd zwischen 67,2 kg und 67,7 kg. Das ist völlig okay und damit kann ich leben. Das Ziel - die glatten 67 Kilogramm - ist nahe. Aber da es eigentlich nur mein Ziel war, mal eine sieben hinter der sechs zu sehen, erachte ich es insgeheim bereits als erreicht. Blöd ist, dass ich meinem guten Vorsatz, ganz viel leckere Dinge zu essen, nicht nachkomme. Als ich mir nämlich das erste Törtchen kaufen will, noch bevor ich mir eine Hauptspeise ausgesucht habe, wendet sich mir meine

Von Schmuckversuchen

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Ich bin ziemlich still momentan. Es fällt mir schwer, aus mir herauszukommen. Stattdessen verbringe ich die Abende damit, zu basteln. Häufe immer mehr Versuche an, von denen ich nicht weiß, wo ich damit hin soll. Aber mir scheint, dass das Basteln von Schmuck ein Hobby werden könnte, dass mir längerfristig Freude bereitet. Hier kann ich meiner Liebe zum Detail frönen. Und ich werde von Versuch zu Versuch besser. Das treibt mich an.

Von 33 Wünschen

"Jeder Geburtstag ist ein Geschenk.  Jeder Tag ist ein Geschenk." (Aretha Franklin) Und nun, da ich den Abend ruhig ausklingen lasse, wünsche ich mir etwas zum Geburtstag: Ich wünsche mir Gesundheit. Für die Menschen, die mir nahestehen. Und für mich. Ich wünsche mir Reisen in ferne Länder. Und eine Begleitung, die sich dafür ebenfalls begeistern kann. Ich wünsche mir ein Konzert-Jahr (Alligatoah! Ozzy! Metallica! Rammstein! Das wird mein Jahr! Aber absolut perfekt wäre es mit einem Coldplay-Konzert zur Abrundung.) Ich wünsche mir ein Pippi-Langstrumpf-Haus. Mit Platz für alle meine großen und kleinen Schätze. Und mit einem Apfelbaum im Garten. Ich wünsche mir, dass meine Katzen 100 Jahre alt werden. Mindestens. Ich wünsche mir eine Familie. In der man sich aufgehoben und geliebt und sicher fühlt. Ich wünsche mir Liebe. Ich wünsche mir weltverändernden, ekstatischen, absolut befriedigenden Sex. Ich wünsche mir Mut und Optimismus. Bescheidenheit und Demut.

Vom Leben gelernt

Ich pflege gerne Traditionen. Also: Hier sind wir. Wie immer am heutigen Tag ein Post über das, was ich in diesem Jahr gelernt habe: Man kann mehr verlieren, als man glaubt ertragen zu können. Es beruhigt mich, Kirchen zu besuchen. In letzter Zeit arbeite ich direkt gegenüber von einer Kirche. Und mittlerweile habe ich es mir angewöhnt, dort ab und an mal, in meiner Mittagspause oder nach Feierabend, einzukehren und mir ein paar Minuten Zeit für mich selbst zu nehmen. Ich halte Zwiegespräche. Das wirkt wahnsinnig beruhigend auf mich. Und für das Ego ist es auch ganz nett: Ich senke den Altersdurchschnitt drastisch. Ich kann nicht ganz so gut damit umgehen, dass man nach einem Verlust gezwungen ist, so schnell wieder zu funktionieren. Von heute auf morgen ist alles vergessen. Das Umfeld hat keine Lust sich damit auseinanderzusetzen, wie es einem geht. Also macht es einfach weiter. Und zieht einen selbst mit sich. Es gibt Menschen, die mir mehr zutrauen, als ich es selbst tue. Im S

Von der Sammelstelle für Sexsuchende

Vor kurzem habe ich Zeit verschwendet. Über einen benachbarten Blogger bin ich nämlich auf die Idee gekommen, mich mal auf einer dieser einschlägigen, kostenfreien Seiten anzumelden, auf denen sich Menschen gegenseitig anschreiben, um sich für sexuelle Spielereien zu verabreden. Nicht etwa, weil ich das tatsächlich vorhatte, sondern einfach, weil ich neugierig war. Ich lebe ja sonst so Ti.nder- und Ges.ichtsbuchfrei. Von sozialen Netzwerken und Chatplattformen habe ich keine Ahnung. Zunächst habe ich Spaß daran, mir ein Profil zusammenzubasteln. Alles, was ich hineinschreibe, entspricht der Wahrheit. Dazu denke ich mir einen flotten Text aus, der vermutlich etwas anders ist als das, was man sonst auf diesen Plattformen findet. Und weil ich Rechtschreibung und Interpunktion ganz geil finde, schreibe ich das auch gleich rein. Hilft halt nur nicht. Wie ich später feststellen darf. Noch während ich mein Profil fülle, werde ich geflasht von dem Wust an Nachrichten, der nur innerhalb von