Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von der Orientierungslosigkeit

Ich möchte mich Zuhause fühlen. In Bezug auf meinen Körper gelingt mir das in letzter Zeit immer besser, weil ich mich wieder wohler mit mir selbst fühle. Was mir aber fehlt, sind Menschen, bei denen ich mich Zuhause fühlen kann. Bei denen ich ankommen kann. Ich brauche körperliche Nähe: Umarmungen, Schmuseleien, Sex. Und emotionale Nähe: Gedanken und Gefühle mit einander zu teilen. Ich brauche Menschen, die mir Zeit schenken. Interesse. Zuneigung. Ohne das ich mich aufdrängen muss.

In der letzten Zeit merke ich immer mehr, dass mir meine Familie fehlt. Ich fühle mich nicht mehr dazugehörig. Und anstatt meine Bemühungen, wieder einen Anschluss zu finden, zu intensivieren, ziehe ich mich noch mehr, noch tiefer in mich selbst zurück. Als ob es helfen würde zu schmollen und zu trotzen, nach dem Motto: Wenn ihr euch nicht für mich interessiert, interessiere ich mich auch nicht für euch. Das bringt mich nicht weiter, so viel ist klar. Dennoch kann ich mich nicht überwinden, aus mir herauszukommen.

Ich glaube, ich fühle mich irgendwie orientierungslos zurzeit.
Also würde ich nirgendwo hingehören. Als wäre ich ungewollt.
Das stimmt wahrscheinlich nicht und hört sich fürchterlich selbstmitleidig an, aber so fühlt es sich an.
Und das ist kein schönes Gefühl.

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