Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von der Orientierungslosigkeit

Ich möchte mich Zuhause fühlen. In Bezug auf meinen Körper gelingt mir das in letzter Zeit immer besser, weil ich mich wieder wohler mit mir selbst fühle. Was mir aber fehlt, sind Menschen, bei denen ich mich Zuhause fühlen kann. Bei denen ich ankommen kann. Ich brauche körperliche Nähe: Umarmungen, Schmuseleien, Sex. Und emotionale Nähe: Gedanken und Gefühle mit einander zu teilen. Ich brauche Menschen, die mir Zeit schenken. Interesse. Zuneigung. Ohne das ich mich aufdrängen muss.

In der letzten Zeit merke ich immer mehr, dass mir meine Familie fehlt. Ich fühle mich nicht mehr dazugehörig. Und anstatt meine Bemühungen, wieder einen Anschluss zu finden, zu intensivieren, ziehe ich mich noch mehr, noch tiefer in mich selbst zurück. Als ob es helfen würde zu schmollen und zu trotzen, nach dem Motto: Wenn ihr euch nicht für mich interessiert, interessiere ich mich auch nicht für euch. Das bringt mich nicht weiter, so viel ist klar. Dennoch kann ich mich nicht überwinden, aus mir herauszukommen.

Ich glaube, ich fühle mich irgendwie orientierungslos zurzeit.
Also würde ich nirgendwo hingehören. Als wäre ich ungewollt.
Das stimmt wahrscheinlich nicht und hört sich fürchterlich selbstmitleidig an, aber so fühlt es sich an.
Und das ist kein schönes Gefühl.

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