Von Tagebuchsachen

Nachdem ich mehrere Nächte fast gar nicht geschlafen habe, liegen meine Nerven blank und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich ins straucheln gerate. Am Ende ist es H., der mich unabsichtlich und ohne es zu wollen aus der Bahn wirft: Er bucht, für mich unvermittelt, einen Urlaub, weil er das gute Wetter ausnutzen will. Der so blöd liegt, dass wir uns vermutlich in den nächsten vier Wochen auch nicht sehen werden. Eine kleine, gemeine Stimme in meinem Kopf flüstert: Urlaub und Sonne sind ihm halt wichtiger als dich zu sehen. Und obwohl ich weiß, dass dieser Gedanke (vermutlich) Quatsch ist, setzt er sich in mir fest und tut weh. Dazu kommt, dass ich ihn vermisse, ein großes hormonelles Ungleichgewicht, das mir vorgaukelt, unwichtig und alleine auf der Welt zu sein zu sein sowie das Körpergefühl eines schwangeren Elefanten. Mir tut alles weh, körperlich und psychisch. Also ziehe ich die Reißleine, wünsche H. von Herzen einen ganz wunderbaren Urlaub und ziehe mich so sehr zurück, wie

Von Blitzlichtern: am See

Wie zufällig kommen wir vom Weg ab und breiten die Decke am Ufer des Sees aus. Trotz der Bäume sind wir noch immer vom Weg aus gut zu sehen, aber vermutlich werden wir keinen verborgeneren Platz als diesen finden. Deshalb lassen wir uns hier nieder. Die Decke liegt auf seltsamen Gewächsen, die Dornen haben, die spitz sind und wehtun. Aber nicht einmal das hält uns auf. 

Er schiebt schützend seine Hand unter meinen Kopf und küsst mich. Küssend verlieren wir uns in einander. Nur ab und an weichen wir atemlos auseinander, wenn Stimmen anderer Spaziergänger an unser Ohr dringen. Später tun wir das nicht mehr. Und als er zwischen meinen Schenkel kniet und sich seine Finger in mir bewegen, ist es mir sogar ziemlich egal, ob uns gerade jemand zusieht. Stattdessen lege ich den Kopf in den Nacken, stöhne leise, aber hemmungslos und nehme nichts mehr wahr außer ihm, meiner Lust und dem leisen Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume.

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