Von der Angst

Während ich mit dem Auto zum Gynäkologen fahre, legt sich die Morgensonne wärmend auf mein Gesicht und kitzelt meine Nasenspitze. Aus den Feldern und Wiesen, durch die mich mein Weg führt, steigt Nebel. Die Sonne lässt die unzähligen kleinen Wassertropfen im Licht glitzern. Max Raabe singt, dass heute ein guter Tag ist, um glücklich zu sein. Und ich denke, dass es schon merkwürdig ist, wie schön das Leben ist. Besonders in den Momenten, in denen es sich am zerbrechlichsten zeigt. Also wenn du, der du diese Zeilen im Augenblick liest, gerade etwas Zeit hast, dann drücke mir doch ein bisschen die Daumen. Ich würde mich darüber freuen. Denn ich sitze jetzt im Wartezimmer meines Frauenarztes, der gleich nachsehen wird, wie sich der kleine Tumor, der sich in mir befindet, in den letzten Wochen entwickelt hat. Und obwohl ich zuletzt recht entspannt damit war, dass sich in mir etwas befindet, was da eigentlich nicht hingehört, bin ich es jetzt gerade nicht mehr.  Aber ich atme einfach weiter.

Von Blitzlichtern: Perfektion

H., wie er in die Küche läuft, um mir einen Kaffee zu machen. Als er zurückkehrt, fällt das Tageslicht auf seinen nackten Körper. Ich muss kurz den Atem anhalten, weil er so perfekt ist. Das dichte Haar, durch das sich vereinzelt graue Haare ziehen, ist verwuschelt. Zarte Sommerbräune überzieht seinen Körper. Der jungenhafte Blick, die Lippen hat er zu einem leichten Lächeln verzogen. Sein durch und durch schlanker Körper, die leicht behaarte Brust, diese wunderbaren Arme, die stark sind, aber nicht übertrieben trainiert. Die weichen Hände. Sein Penis. (Oh Gott!) Die Radfahrerschenkel mit den schlanken Waden. 
Er bewegt sich mit einer Selbstverständlichkeit nackt vor mir, wie es nur gut aussehende Menschen können. Und das macht ihn auf verrückte Art und Weise noch schöner.

(Was will so jemand eigentlich von mir?)











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