Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von Freitagsfragen

Vielen Dank an den Brüllmausblog, von dem ich heute die Freitagsfragen gemopst habe, die mich jede Woche reizen, aber die ich meistens zu spät - nämlich erst am Samstag - lese.
Heute habe ich Zeit und sie sind mir eine willkommene Abwechslung zu der Rumheulerei hier im Blog. Die mich gerade selbst anstrengt.

1.) Wenn es Warnhinweise für Menschen gäbe, wie lautete Deiner?

Achtung, Verbrennungsgefahr.

2.) Was lief in dieser Woche richtig gut?

Argh, schwierig. Gerade diese Woche ist so alles andere als schön und leicht.
Oh, doch, ich weiß: Ich habe eine (ziemlich lange) E-Mail geschrieben. Und jeden einzelnen Gedanken, den ich hatte, darin notiert. Ich habe mich quasi leergeschrieben. Und total geöffnet. Das ist mir nicht leichtgefallen. Aber ich habe jemandem eine Menge Entschuldigungen geschuldet. Auch wenn es manchmal nicht ausreicht, sich zu entschuldigen, war das vermutlich ein Schritt in die richtige Richtung.

3.) Was sollte ein Besucher Deiner Heimatstadt (oder einer Stadt Deiner Wahl, falls Du Deine Heimatstadt nicht preisgeben möchtest) unbedingt gesehen haben?

Wenn ich den Besucher mag, zeige ich ihm meinen Lieblingsort:
Ein altes Fabrikgelände, das in direkter Bahnhofnähe liegt, aber nicht mehr benutzt wird. Ein Ort, der absolut verwunschen ist. Marode Wände werden von bunten Graffitis geschmückt, auf Bahnschienen, die von Jahr zu Jahr mehr von der Natur verschlungen werden, steht eine alte Chaiselongue, deren Lehnen in feinster Handarbeit geschnitzt worden sind und in dem großen Festsaal, in dem sich der Stuck allmählich von der Decke löst, altert ein Klavier unter einer dicken Staubschicht.
Fernsehturm und Reichstag laufen nicht weg.
Aber das Paradies wird eines Tages verschwinden.

4.) Die Wahl der Qual: Schlüssel oder Handy zuhause vergessen?

Ganz eindeutig: Ich vergesse das Handy Zuhause. Denn wenn ich den Schlüssel habe, kann ich es ja einfach noch holen. Aber eigentlich vergesse ich selten etwas Zuhause. Weil ich früher extrem schusselig war, habe ich mir eine Abkürzung überlegt, die ich jedes Mal durchgehe, bevor ich die Wohnung verlasse:

Handy
Ausweis
Portemonnaie
Schlüssel
Bahncard (ein Überbleibsel aus Studienzeiten)
Fotoapparat

Kommentare

  1. Deine Abkürzung heißt Hapsbf? Spricht man das so aus, wie es geschrieben wird? :D
    Das verlassene Bahnhofsgelände klingt wirklich toll. Wir haben in Jena auch sowas, ein altes Bahnhofsgebäude, das mittlerweile einem alternativen Club gewichen ist. Es gibt da sogar alte Bahnwagen, die ebenfalls Teile des Clubs sind. Völlig irre eigentlich. Und überall Graffiti und Blumen.

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    1. Jaha! :-) Ich spreche die Abkürzung "Haps-BeEff" - Bahncard und Knipse sind erst im Laufe des Lebens dazu gekommen. Ganz früher haben mir Handy, Ausweis, Portemonnaie und Schlüssel gereicht. :-)
      Ich glaube, dieser Club würde mir sehr gefallen. Da muss ich unbedingt mal hin.

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