Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom Lauf

Sonnensteinchen frisst nicht mehr. Und wirkt auch sonst ziemlich apathisch. In den letzten zwei Tagen haben wir fünf Stunden beim Tierarzt gesessen. Ohne Erfolg. Blut ist okay, Röntgenbild ist okay, Zähne sind okay, es ist nichts zu finden. Deshalb wird jetzt ein Viruseffekt angenommen.
Ich mache mir Sorgen. Ich wünschte, sie könnte sprechen und mir sagen, was ihr wehtut, was sie braucht. Aber die meiste Zeit versteckt sie sich einfach irgendwo. Bevorzugt unter dem Bett. Ich versuche, sie weitestgehend in Ruhe zu lassen. Weil ich glaube, dass sie schon selbst wissen wird, was sich für sie am Besten anfühlt. Aber ganz kann ich es doch nicht lassen. Ich verbringe den Abend also lesend neben dem Bett. Weil ich mir einbilde, dass sie es hoffentlich spürt, dass sie nicht alleine ist.

Ich hänge fürchterlich an meinen beiden Katzenmädels.
Wenn es einer von Beiden schlecht geht, leide ich mit. Vor meinem inneren Auge spielen sich immer gleich Horrorszenarien ab. Die ich nicht so richtig unter Kontrolle kriege. Es ist schlimm, wie sehr man so ein Tier lieben kann.

Wie bekomme ich etwas Essbares in die Katze hinein?
Es zieht nichts: Kein Leckerli, kein Thunfisch, keine Vitaminpaste, kein normales Essen.
Aber sie trinkt. Seit heute. Wieder.
Ist das ein gutes Zeichen?
Kann mir jemand sagen, dass das ein gutes Zeichen ist?
Denn ich habe gerade das Gefühl, dass sich ihr Zustand von Tag zu Tag verschlechtert.
Und das macht mir Angst.

Momentan habe ich so einen richtigen Lauf.
Nichts funktioniert...
So allmählich dürfte sich das mal wieder ändern.

Kommentare

  1. wenn sich katzen verkriechen und nur noch wasser saufen, ist das leider kein gutes zeichen. in der regel bedeutet das, dass sich sich verabschieden. Habe das dreimal durchgemacht. ;-(

    wie alt ist sie?

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  2. Zu jung zum sterben. Also liegt es am Wetter und wird wieder. Muss so sein.

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