Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom Kopfkino-Sex mit dem Kellner 1/2

Je mehr Zeit ich bei meiner Familie verbringe, desto intensiver spüre ich, dass ich unbedingt ein Druckablassventil benötige: Man ganzer Körper ist bis in die letzte Faser hinein angespannt. Ich brauche Sex. So kommt es, dass ich in der Bar sitze und das Geschwätz der Menschen, die mit mir am Tisch sitzen, zu einem großen, grauen Gesprächsbrei verschwimmt, während ich mit dem hübschen Kellner schäkere und ihn den Abend über beobachte:

Ich stelle mir vor, dass alle anderen Gäste längst gegangen sind, als ich meine Rechnung bezahle. Der Kellner streicht sein Trinkgeld ein und als ich aufstehe, um endlich zu gehen, spüre ich, dass ich einen kleinen Schwips habe, denn für einen kleinen Moment schwanke ich auf meinen Pfennigabsätzen. Der Kellner reagiert blitzschnell. Mit nur einem Handgriff schiebt er seinen Arm um mich und fängt mich auf. Dabei dreht er mich gekonnt, sodass ich über dem Tisch zu liegen komme. Schwer spüre ich seine Hand, die sich zwischen meine Schulterblätter legt und mir nachdrücklich bedeutet, in dieser Position zu bleiben. "Darauf habe ich gewartet.", sagt er. Und ich bin mir gar nicht so sicher, ob in seinen Worten tatsächlich ein Lächeln mitschwingt. Mein Atem beschleunigt sich. Ich will mich erheben, aber er lässt das nicht zu. Stattdessen schiebt er sich hinter mich, drängt sein Knie fast grob zwischen meine Beine und bedeutet mir so, meine Schenkel zu spreizen. Seine Hände legen sich auf meinen Hintern. Sie greifen fest zu, kneten, und das Zittern, das sich den Weg durch meinen Körper sucht, scheint ihn lediglich anzufeuern. Zumindest höre ich ein leises Lachen, als er meinen Rock nach oben schiebt. Strumpfhose und Panties bleiben in den Kniekehlen hängen. Kurz flattert mir der Gedanke durch den Kopf, wie vulgär ich, hier über dem Tisch liegend, aussehen muss. Ein zartes Rot brennt sich in mein Gesicht hinein. Aber als er mit dem Handballen fest durch meine Spalte reibt, leert sich mein Kopf bereits wieder. Ich keuche leise.

"Du bist ganz feucht...", teilt er mir mit. Seine Hände ruhen nun auf den Rückseiten meiner Oberschenkel. Offenbar ist er hinter mir in die Hocke gegangen, denn ich kann seinen Atem zwischen meinen Beinen spüren, als er meine  Beine noch ein wenig mehr, fast schon schmerzhaft weit, auseinanderdrückt. Er leckt mit der Zungenspitze über meine Schamlippen. So zart, dass ich es kaum spüre. Das entlockt mir ein unwilliges Stöhnen, das viel zu laut in die Stille der hell beleuchteten Kneipe hineinfällt. Es ist das erste Mal, dass ich mich frage, wo eigentlich der Rest der Belegschaft hin verschwunden ist. Gibt es Zuschauer? Erschrocken öffne ich die Augen. Aber alles was ich zu sehen vermag ist die Glasfront, an die der Tisch, auf dem ich liege, geschoben ist. Alles, was mein Blick vor dem Fenster einfängt, ist Dunkelheit. Mein Körper verkrampft. Ich will den Kopf zur Seite drehen, um mich umzuschauen, als die Hand des Kellners fest auf meinem Hintern landet. Mir entfährt ein leiser, überraschter Aufschrei. "Nicht bewegen!", weist mich die Stimme hinter mir scharf an. Und fügt etwas sanfter hinzu: "Hab Vertrauen..." Ehe ich etwas erwidern kann, nimmt er sein Zungenspiel wieder auf. Behutsam umspielt er mit weicher Zunge meinen Kitzler, saugt ihn zwischen seine Lippen, lässt mich seine Zähne spüren. Unter seinen Berührungen werde ich zu Wackelpudding. Und mir geht all das zu langsam. Ich bin ungeduldig. Will mehr spüren.

Seine Zunge verschwindet. Stattdessen kann ich jetzt seine Finger fühlen. Immer mal wieder macht er Anstalten, mit einer seiner Fingerspitzen in mich einzudringen, zuckt jedoch immer wieder zurück. Meine Frustration steigt. Mit meinen Händen umfasse ich die Tischkante. Als er mich das nächste Mal seine Fingerspitze spüren lassen will, versuche ich mich ihm entgegenzudrücken. Doch er entzieht sich sofort. Ich atme zischend, fast schon genervt, ein. Plötzlich spüre ich seinen Daumen. An meinem Hintern. Den Druck, den er jetzt auf den Schließmuskel ausübt. Offenbar erstarre ich spürbar, denn ich ernte ein provokantes: "Drück dich mir nochmal entgegen!". Hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, mich meiner Lust einfach hinzugeben und der Scham, einem fremden Mann gegenüber jegliche Zurückhaltung fallenzulassen, zögere ich. "Los.", sagt er, "Tu das nochmal: Ich will, dass du dich mir entgegendrückst." Ich beiße mir fest auf die Unterlippe. Bin verunsichert. Schüttle den Kopf. Er lässt seine Hand auf meinem Hintern ruhen, fängt nun aber mit der anderen Hand zielstrebig an, meine Klitoris zu reizen. Als er aufhört, wimmere ich leise. "Ich warte immer noch.", sagt er. Aber ich bin stur. "Nein.", sage ich und entlocke ihm damit ein Lachen. Ein leichter Schlag zwischen meine Beine lässt mich zusammenzucken. "Bist du sicher?", fragt er. Ich nicke. Wirke dabei aber weitaus überzeugter, als ich es eigentlich bin. Ein zweiter Schlag folgt. Dieses Mal härter. Dann ein dritter Schlag. Und nach dem vierten kapituliere ich. Mein ganzer Körper zittert.

Kommentare

  1. Und ich habe mir gerade eine erotische Kurzgeschichte (bei sowas mag ich's gerne kurz und knackig auf den Punkt^^) auf den Reader gezogen. Hätte ich mal gleich hier vorbeigelesen... ;)

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    1. Seitdem ich diesen Post online gestellt habe, habe ich mich nicht getraut, ihn noch einmal zu lesen. Weil ich mir nicht ganz sicher war, ob ich es dieses Mal nicht übertrieben habe. :-)

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