Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom hellsten Porree auf dem Feld

Auf Arbeit habe ich jetzt einen neuen Spitznamen. Man nennt mich seit heute, wohlgemerkt: liebevoll, "der hellste Porree auf dem Feld". Mein Hinweis, dass ich statt eines Porrees viel lieber eine Sonnenblume wäre, wurde ignoriert. Stattdessen habe ich heute ziemlich viele dämliche Sprüche und noch mehr inbrünstiges Gelächter geerntet. Also habe ich mitgelacht. Und unterdessen spaßeshalber an meinem Verstand gezweifelt:

Schon immer war ich die Prinzessin der enthusiastischen Tollpatschigkeit, der chronischen Verwirrtheit und der punktuell-mangelhaften Konzentration. Aber heute habe ich mich noch einmal selbst getoppt, denn tatsächlich habe ich etwas geschafft, von dem ich im Vorfeld hoch und heilig geschworen hätte, dass es mir nie, nie, niemals passieren würde:

Es ist mir nicht aufgefallen.
Erst nachdem ich eine bereits leere Packung Milch zurück in den Kühlschrank gestellt hatte und mich jemand darauf hinwies. Ich bin heute zur Arbeit gegangen und hatte zwei unterschiedliche Schuhe an.

Kommentare

  1. Willkommen im Club.
    Jahre her, aber unvergessen. Einer in lila, der andere in schwarz. Fiel mir und allen Anwesenden auf, als ich im Raucherraum die Füße auf die Heizung legte.

    Möchte noch jemand mit ins Porreebündel?
    ��

    LG
    Gwen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Schön, dass ich nicht allein auf unserem Feld stehen muss! Du glaubst nicht, wie sehr mich dein Kommentar erleichtert hat... :-)

      Löschen
  2. Willkommen im Club. Ich bin damals mal mit der U-Bahn gefahren und hatte noch einen Lockenwickler auf dem Kopf. Seither weiß ich, wozu ich fähig bin und passe doppelt auf. Netterweise habe ich auf meine alten Tage auch eine Naturwelle bekommen, sodass wenigstens das Lockenwickler-Ding vom Tisch ist.^^

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du hättest einen neuen Trend etablieren können? :-)
      Ich mag es sehr, zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, die manchmal völlig verpeilt ist.

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Willkommen im Zauberreich. Da dieser Blog ziemlich viel persönlichen Krimskrams enthält, lassen Sie uns einander doch duzen:

Schreib mir gerne einen Kommentar, bringe mich zum nachdenken, schmunzeln oder lachen. Aber bitte vergiss nicht, dass dieser Blog ein Spiegel meines Innen- und Gedankenleben ist. Ich würde mich demnach freuen, wenn du deine Worte sorgfältig wählst und behutsam mit den Dingen umgehst, die ich hier niederschreibe. Außerdem möchte ich dich darum bitten, mir deinen Namen oder wenigstens ein Kürzel unter dem Kommentar zu hinterlassen, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Dankeschön!

Bitte beachte zudem, dass die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://zauberreich.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Vom Kaffee und vom Leben

Vom Unglücklichsein

Vom Schmerzgedächtnis