Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom Geburtstagswunsch

"Und ein Abschied von meinem ältesten und liebsten Freund, der in einer Mischung aus Alkohol und anderen Drogen so körperlich übergriffig geworden ist, dass ich ihn geschlagen habe, um ihn abzuwehren. Ich weiß seitdem nicht so recht, wofür ich mich mehr schäme: Dafür das ich, der wohl friedfertigste Mensch dieser Welt, tatsächlich handgreiflich geworden bin, oder dafür, dass er mein Vertrauen so missbraucht und versucht hat, mich sexuell zu erniedrigen. Klar ist mir momentan nur eines: Das war einmal unsere Freundschaft. Denn so ein Verhalten könnte ich nicht einmal dann verzeihen, wenn ich es wollte."

(31.12.2018)

Alles Gute zum Geburtstag, Harry.

Und auch wenn ich dich niemals wiedersehen will: Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du es geschafft hast, clean zu werden. Dass du glücklich bist, irgendwo dort draußen. Aber wie glücklich kannst du wohl sein, nach dem was du getan hast? Vielleicht sollte ich dir, nach all dem, lieber Vergessen wünschen. Das zumindest würde ich mir wünschen. Dich vergessen zu können oder wenigstens das, was du getan hast. Oder deine Worte als du es getan hast.

Ich vermisse, was wir waren, bevor du... mich gegen meinen Willen angefasst hast.

Und das war es doch auch nicht wert, oder?

Deine "frigide Trulla"

 

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