In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein. Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin
Von der Unterbelichtung
Manchmal bin ich so furchtbar verwirrt. Der Tankstellenmann, der gestern Abend hinter dem Tresen stand, hat sich bestimmt gefragt, ob ich betrunken bin. Oder ob ich wirklich einen Führerschein besitze. Oder ob er träumt. Oder so.
Jedenfalls stehe ich zunächst, inmitten der Tankstelle, etwas desorientiert vor den Lampen. Die Kennzeichenbeleuchtung der Lady in Red namens Silke, meinem neuen Auto, fällt nämlich ab und an mal aus. Ich brauche in etwa sieben Minuten um festzustellen, dass keine der vorhandenen Lampen passt. Doof. Das erzähle ich auch dem hübschen Tankstellenmann, der mich komisch angrinst, aber nicht einmal so tut, als würde er die fehlenden Lampen nachbestellen wollen. Als ich meine Benzinrechnung bezahlen will, fällt mir auf, dass ich noch etwas zu trinken brauche. Also lasse ich den Tankstellenmann stehen und eiere zu den gekühlten Getränken. Heute gibt es Sprite. Kalt und süß. Wieder an der Kasse fällt mir ein, dass ich Asa Bier mitbringen soll. Also tingle ich wieder durch den halben Laden. Wenigstens bin ich der einzige Gast. So ist es nur halb so peinlich, dass ich etwas umnachtet bin. Ist ja auch schon dunkel draußen. Da darf man sich intellektuell verzögert verhalten. Wenn es dunkel draußen wird, fährt mein Körper seine Funktionen runter. Dunkel bedeutet: Schlaf jetzt! Ich bin eine Lerche...
Wo war ich?
Achso: Ich fange also das Bier ein. Das Tankstellenradio spielt Daydream Believer von den Monkees. Und weil ich das Lied mag, komme ich nicht umhin, auf dem Weg zur Kasse zwei, drei Tanzschritte zu wagen. Und mich einmal, etwas beschämt ob der fehlenden Impulskontrolle und blitzblitzkaumsichtbarschnell, um die eigene Achse zu drehen. Dem Tankstellenmann hat jemand sein Lächeln ins Gesicht getackert, aber er sagt nichts, als ich meine Rechnung bezahle. Mit dem wackeligen Getränketurm, den ich auf meinem linken Arm gebaut habe, mache ich mich auf den Weg zum Auto und werfe meine Einkäufe auf den Beifahrersitz.
Plötzlich ist mir kalt. Kein Wunder: Die rote Lady zeigt eine Außentemperatur von 3 Grad Celsius an und ich trage Strumpfhosen, Röckchen und T-Shirt. Mir ist jetzt nach einem heißen Kakao. Zweifelnd streift mein Blick die Tankstelle. Traue ich mich dort noch mal rein?
Wirklich?
Ja. Ich gehe nochmal hinein und bestelle mir einen Kakao. Der Wunsch nach etwas Süßen ist einfach zu groß. Aber um den entgleisten Blick des Tankstellenmannes zu vergessen, muss ich wenig später auf der vollkommen leeren Autobahn Schlangenlinien über zwei von drei Spuren fahren. So eine fehlende Kennzeichenbeleuchtung ist schon praktisch. Und ich freue mich über mein neues Auto. So einen schnellen fahrbaren Untersatz habe ich noch nie besessen. Bestimmt kann ich damit potentiellen Pozilisten einfach davon fahren! :-)
Tippfehler? Seit ich wieder da bin, blogge ich etwas ungenaue. Ich schleife nicht mehr ewig an der Wortwahl und korrigiere nicht mehr unendlich oft. :-) Aber jetzt bin ich doch neugierig (und verlegen): Wo ist er denn, der Tippfehler?
Ah! Pozilisten meinst du? (Herrje, ich stehe aber auch heftig auf dem Schlauch.) Das war tatsächlich Absicht. :-)
Dann musst Du wohl ab und an in Deinen Spam-Ordner schauen ... Die blogspot-Kommentare landen bei mir auch immer im Spam :-( Die Mailer meinen es wohl nicht gut mit uns Beiden ;-) Lass´ Dich mal kurz virtuell drücken, mir ist gerade danach.
Willkommen im Zauberreich. Da dieser Blog ziemlich viel persönlichen Krimskrams enthält, lassen Sie uns einander doch duzen:
Schreib mir gerne einen Kommentar, bringe mich zum nachdenken, schmunzeln oder lachen. Aber bitte vergiss nicht, dass dieser Blog ein Spiegel meines Innen- und Gedankenleben ist. Ich würde mich demnach freuen, wenn du deine Worte sorgfältig wählst und behutsam mit den Dingen umgehst, die ich hier niederschreibe. Außerdem möchte ich dich darum bitten, mir deinen Namen oder wenigstens ein Kürzel unter dem Kommentar zu hinterlassen, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Dankeschön!
Bitte beachte zudem, dass die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://zauberreich.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.
Irgendwann als Jugendliche las ich mal ein Buch - ich glaube, es war "Gangs of New York" von Herbert Asbury - in dem jemand sagte, er würde seinen Kaffee nur schwarz trinken, damit er nichts vermissen müsse, gäbe es mal keinen Zucker oder keine Milch. Ich fand das damals ziemlich nachvollziehbar und auch ein bisschen cool. Deshalb habe ich die Geschichte, auch hier im Blog, gerne erzählt und meinen Kaffee ebenfalls lange schwarz getrunken. Heute, viele Jahre später, fällt mir dieser Spruch wieder ein. Und zum ersten Mal fällt mir auf, wie blödsinnig er ist. Mittlerweile trinke ich meinen Kaffee mit Milch. Täglich und immer. So liebe ich ihn. Und genauso wie ich meinen Kaffee trinke, lebe ich nun auch mein Leben: Es ist nicht gut, prophylaktisch auf Dinge zu verzichten, weil man sie irgendwann mal missen könnte, wenn sie nicht mehr sind. Ich genieße die Dinge heute und koste sie, möglichst bewusst, aus, weil ich nicht weiß, ob es ein Morgen gibt. Wenn es aber kein Morgen gibt
Ich lasse die Statusmeldungen bei W.hatsA.pp durchlaufen und stolpere darüber, dass T. Bilder veröffentlicht hat. Das trifft mich, nach Jahren der Stille, unerwartet. Zugleich ist der Zeitpunkt fast schon lächerlich passend, weil ich in letzter Zeit oft an ihn denke. Denn ich lerne an H. wie tief die Verletzungen sind, die T. mir zugefügt hat. Seit T. ist H. der erste Mensch, dem ich es gestatte, so tief in mich hineinzusehen. Das ist irgendwie leicht, weil er so liebevoll und gut zu mir ist und andererseits ist es schwerer denn je, weil ich jederzeit erwarte, an den Punkt zu stoßen, an dem er mich zurückweist. Ich erwarte verbale Verletzungen und Ablehnung meiner Person in vorauseilendem Gehorsam. Der Glaube daran, das etwas wirklich gut sein kann ist mir abhanden gekommen. Ich genieße die Zeit, die wir miteinander verbringen. Aber ich warte auf das Ende. Jeden Tag. Ich vermute, die Bilder aus T. Status' sind aus seinem Bus heraus aufgenommen. Vielleicht auch nicht, aber sie fühle
Ich muss an meine Kollegin denken. Vor ein paar Wochen kam sie krank zur Arbeit. Nachdem wir einen halben Tag zusammen in unserem kleinen Büro gesessen hatten, sagte sie ganz unglücklich: "Ich glaube, ich habe Corona. Aber ich darf kein Corona haben. Wenn ich jetzt Corona habe, kann ich nicht in den Urlaub fliegen. Dann kann ich nie wieder glücklich sein." Ich musste etwas lachen, weil ich sie zunächst gar nicht ernst nahm. In dem Wissen um ihre Weihnachtsverliebtheit erwiderte ich scherzhaft: "Doch, doch. Spätestens zu Weihnachten wirst du wieder glücklich sein!" Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Nicht einmal dann.", antwortete sie ernst. Ihre Worte sind mir sehr nachgegangen und zunächst einmal konnte ich gar nicht verstehen, warum dem so ist. Eine Zeitlang überlegte ich, ob ich neidisch sein könnte. Auf die Fähigkeit, ein nicht Antreten des Urlaubs als einen so großen Verlust zu empfinden. Aber das war es nicht. Mittlerweile weiß ich, dass es mich schl
Ich mag besonders den Tippfehler. Verbunden mit der Vermutung, dass es gar keiner ist...
AntwortenLöschenM.
Tippfehler? Seit ich wieder da bin, blogge ich etwas ungenaue. Ich schleife nicht mehr ewig an der Wortwahl und korrigiere nicht mehr unendlich oft. :-) Aber jetzt bin ich doch neugierig (und verlegen): Wo ist er denn, der Tippfehler?
LöschenAh! Pozilisten meinst du?
(Herrje, ich stehe aber auch heftig auf dem Schlauch.)
Das war tatsächlich Absicht. :-)
Muschelmädchen! Du bist wieder da!!!
AntwortenLöschenIch hab´ dich so vermisst!
Ich freu´ mich bannig, wieder von Dir zu lesen.
Jahaaa :-) Ich habe gestern - gestern! - eine Mail von dir in meinem Spamordner gefunden. Danke!
LöschenDas ist aber eine herzliche Begrüßung, das tut so richtig gut. :-)
Dann musst Du wohl ab und an in Deinen Spam-Ordner schauen ...
AntwortenLöschenDie blogspot-Kommentare landen bei mir auch immer im Spam :-(
Die Mailer meinen es wohl nicht gut mit uns Beiden ;-)
Lass´ Dich mal kurz virtuell drücken, mir ist gerade danach.
Ich gelobe Besserung und habe die neue Mail auch schon gefunden! :-)
LöschenIch drücke zurück. Schön, dich zu lesen.