Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von komischen Frauen

Als ich mit ihr zusammen bin, im Übrigen mag ich sie wirklich sehr, fällt mir mal wieder auf, wie absolut komisch manche Frauen sind und wie merkwürdig sie sich zum Teil ihren Partnern gegenüber verhalten.
Dazu muss ich sagen:
Ich selbst hatte lange ein eher schwieriges Verhältnis zu Frauen. Das liegt vermutlich daran, dass ich in meiner Schulzeit die Erfahrung gemacht habe, dass Frauen wesentlich grausamer und gefühlloser sein können, wenn es darum geht, jemandem körperlichen und seelischen Schmerz zuzufügen. Deshalb hatte ich - ich nenne es tatsächlich liebevoll so - lange Zeit Angst vor Frauen. Insbesondere vor blonden Frauen. Mit den Jahren, die vergangen sind, haben sich meine Ängste jedoch reduziert. Mit dazu beigetragen hat, dass meine engste Freundin eine naturechte Blondine ist, deren Charme ich mich nicht entziehen konnte, und dass ich somit ein paar gute Erfahrungen sammeln konnte. Vermutlich ist es jedoch dennoch so, dass ich Frauen immer noch ein wenig skeptischer betrachte als andere. Ich kann mich oftmals nicht so ganz mit meinem Geschlecht identifizieren. Fühle mich anders, nicht dazugehörig und weiß zugleich, dass eigentlich ich es bin, die sich ausgrenzt, manchmal aber auch bewusst und gewollt abgrenzt. Nicht nur fremden Frauen gegenüber, sondern auch innerhalb meines Freundeskreises. So bin ich mit ganz unterschiedlichen Frauen befreundet. Allen gemein ist, dass sie studiert haben. Sonst gibt es wenig Gemeinsamkeiten.
Zuletzt sind mir diese Aussagen begegnet, über die ich persönlich nur staunen oder völlig entgeistert die Stirn runzeln konnte, weil sie mir und meiner Art, meinen Partner zu behandeln, so überhaupt nicht entsprechen:

"Ich brauche es, dass mein Partner macht, was ich will. Ich gebe den Ton an, er folgt. Alles andere lasse ich mir nicht gefallen."

"Ich weiß, dass ich die Freundin bin, die kein Mann haben will. Ich kann mich nicht alleine beschäftigen. Dafür brauche ich einen Mann an meiner Seite. Wenn ich zum Beispiel am Wochenende um 5 Uhr morgens aufwache und nicht mehr einschlafen kann, dann weiß ich nichts mit mir anzufangen. Also wecke ich meinen Freund."


"Wenn viel im Haushalt zu tun ist, dann lasse ich meinen Mann abends nicht mit seinen Kumpels um die Häuser ziehen. Wenn er mir damit ankommt, frage ich ihn, ob er nicht ganz sauber ist."

"Wenn ich keinen Sex will, will ich halt keinen Sex."
"Und wenn du über mehrere Monate keinen Sex willst?"
"Ja, dann ist das halt so. Dann muss er das aushalten oder halt woanders hingehen. Ich bin ja keine Sexpuppe, die immer zu einhundert Prozent seinen Erwartungen entsprechen muss."
"Das heißt, du erlaubst es ihm dann, sich den Sex, den er braucht, bei einer anderen Frau zu holen?"
"Nein. Wenn er das macht, trenne ich mich."

Ich schätze Beziehungen auf Augenhöhe, in denen man Entscheidungen gemeinsam trifft, auch gerne mal zum Wohle des Partners, weil es eben glücklich macht, den anderen glücklich zu sehen und sich mit ihm zu freuen. Einen Partner brauche ich nicht, um mein Leben mit Inhalt zu füllen, dass schaffe ich schon ganz gut alleine. Außerdem schätze ich es, auch mal für mich sein zu dürfen und Zeit nur mit mir oder meinen Freundinnen zu verbringen. Die meisten von uns können ganz gut feiern, auch ohne männliche Gesellschaft, wenn nicht sogar ausgelassener und um einiges unbefangener. Was nicht heißen soll, dass beim gemeinsamen Feiern die Männer betrogen werden. Allenfalls wird mal heftig geflirtet, aber das war es dann auch schon.
Und im Gegensatz zu einer meiner Freundinnen finde ich es nicht okay vorauszusetzen, dass der Partner über Monate enthaltsam lebt, weil man selbst keine Lust auf Sex hat. Das liegt daran, dass ich selbst (für gewöhnlich) ein sehr sexueller Mensch bin und mir, im Gegenzug, auch nur schwer vorstellen kann über so lange Zeit sexlos zu leben. Sicherlich könnte ich das. Und mit dem richtigen Mann an meiner Seite würde ich das im Notfall bestimmt auch mal mitgehen. Eine offene Kommunikation über die entsprechenden Gründe für die Sexlosigkeit vorausgesetzt. Aber wollen würde ich das ganz bestimmt nicht. Weil ich Sex mag. Und brauche. Und weil er, zumindest meiner Meinung nach, ein sehr wichtiger Teil einer funktionierenden Beziehung ist. Wenn der Sex funktioniert, funktioniert oft auch alles andere.

Ich finde also alle oben aufgeführten Aussagen ausnahmslos grauenhaft.
Was ich mich aber ernsthaft frage, ist das Folgende:

Was für Männer machen so einen Mist mit?
Warum lassen die sich das gefallen?

Warum unterwirft Mann sich so?

Kommentare

  1. Zu den 3 Fragen:
    1. Trottel
    2. Weil sie Trottel sind!
    3. Siehe Frage 1 und 2!

    Ich weiß, wovon ich rede - schäm :-((( - Aber, man kann ja aus Fehlern lernen...

    Also bin ich lieber SIngle, als Trottel.

    Schönen 1. Advent wünsche ich!

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    1. Na, hoffentlich gibt es auch "Trottel", die das glücklich macht. Alles andere wäre irgendwie gruselig, denn dann gäbe es ziemlich viele unglückliche Menschen...

      Es hat Vorteile Single zu sein!

      Ich wünsche dir auch einen schönen ersten Advent.

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    2. Manche finden das bestimmt ganz toll oder lassen sich zumindest davon nicht beeindrucken.
      Andere sind lieber unglücklich, als Single.

      Jeder wie er mag.

      Ja, das Single-Leben hat Vorteile. Bestreite ich auch nicht.

      Aber ne Beziehung mit einer Person, mit welcher es einfach "passt", wäre auch nicht schlecht...

      Bis dahin heißt es "positiv denken und leben"...

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    3. Genau. Am Ende kommen die Dinge sowieso so, wie sie kommen sollen. Das wird schon.

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  2. Das klingt nach gruseligen Frauen.
    Warum die Männer das mitmachen? Vielleicht denken Sie, es sei normal. Oder sie haben einen Gendefekt. Oder beides.

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    1. Ich finde das auch gruselig. Mit und ohne Gendefekt und überhaupt.

      Allerdings gibt es ja auch komische Männer. Das schreit nach einem eigenen Post... :-)

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    2. Ein Beitrag über komische Männer klingt nach einer guten Idee. Ich bin gespannt.

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    3. Der Gedanke muss noch etwas reifen. Ich will mit so einem Post niemanden auf den Schlips treten. :-)

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