Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Von der Frage an Euch

Man muss schon ganz schön abgebrüht sein, um seinen Neffen in einem Land, das ihm völlig unbekannt ist, dessen Sprache er nicht spricht und in dem er keinen einzigen anderen Menschen kennt, an einem Sonntag mit all seinen kleinen Habseligkeiten auf die Straße zu setzen. Das zumindest denke ich, als ich meinen Sonntagnachmittag damit verbringe, einen ziemlich verzweifelten Mitarbeiter zu beruhigen und Notunterkünfte sowie Obdachlosenheime abzutelefonieren. Aber immerhin habe ich nach ein, fast zwei Stunden Erfolg und in einem Obdachlosenheim, zwanzig Kilometer von der Kleinstadt entfernt, in der sich der Mitarbeiter befindet, geht eine freundliche, ältere Dame ans Telefon, die sich sofort bereit erklärt, ihm Asyl zu gewähren. Allerdings nur für eine Nacht. Was vermutlich besser als gar nichts ist.

Den Rest des Tages verbringe ich damit, Draht zu verbiegen. Die Arbeit mit den Händen beruhigt mich ein wenig. Trotzdem komme ich nicht umhin, mich ernsthaft zu fragen, wo ich meinen Mitarbeiter ab morgen unterbringen soll. Mir fehlt ein Plan. Es kann ja keine Lösung sein, ihn von Notunterkunft zu Notunterkunft hüpfen zu lassen.
Ich frage mich auch die ganze Zeit, ob ich maximal verwirrt bin, weil mir gerade so gar nicht einfällt, wie ich helfen kann. Hat vielleicht jemand von Euch eine Idee?



Kommentare

  1. das sieht doch schon ganz gut aus.

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  2. Diese Anhänger sind wunderschön!

    Den unteren nennst Du "TELDRASSIL" und stellst ihn
    auf eine Handarbeitsplattform (oder in ein WoW-Forum) zum Verkauf,
    der geht in 10 min weg.

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    1. Danke. :-)
      Und: Nein, das geht nicht. Ich habe einen leichten Hang zum Perfektionismus und bin noch nicht glücklich mit den Anhängern. Und vor allem nicht mit dem unteren...

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