Von Tagebuchsachen

Nachdem ich mehrere Nächte fast gar nicht geschlafen habe, liegen meine Nerven blank und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich ins straucheln gerate. Am Ende ist es H., der mich unabsichtlich und ohne es zu wollen aus der Bahn wirft: Er bucht, für mich unvermittelt, einen Urlaub, weil er das gute Wetter ausnutzen will. Der so blöd liegt, dass wir uns vermutlich in den nächsten vier Wochen auch nicht sehen werden. Eine kleine, gemeine Stimme in meinem Kopf flüstert: Urlaub und Sonne sind ihm halt wichtiger als dich zu sehen. Und obwohl ich weiß, dass dieser Gedanke (vermutlich) Quatsch ist, setzt er sich in mir fest und tut weh. Dazu kommt, dass ich ihn vermisse, ein großes hormonelles Ungleichgewicht, das mir vorgaukelt, unwichtig und alleine auf der Welt zu sein zu sein sowie das Körpergefühl eines schwangeren Elefanten. Mir tut alles weh, körperlich und psychisch. Also ziehe ich die Reißleine, wünsche H. von Herzen einen ganz wunderbaren Urlaub und ziehe mich so sehr zurück, wie

Von neuen Freunden

Im letzten Jahr habe ich mir neue Freunde gesucht. Ich habe, ganz plump, annonciert. Und Fremde angesprochen, die mir sympathisch schienen. Das hat recht gut geklappt. Ich zähle drei neue Mädels zu meinem Freundes- und Bekanntenkreis, mit denen ich regelmäßig etwas unternehme. Ich genieße den Kontakt und den Austausch sehr. Von Tag zu Tag fühle ich mich mehr angekommen. Plötzlich kann ich hier im Viertel über die Straße laufen und bin nicht mehr anonym. Weil ich plötzlich Menschen kenne, angesprochen werde. Die Gegend ist zu meinem Zuhause geworden.

Trotzdem bleibt ein kleiner, schaler Nachgeschmack. Denn es ist immer so, dass ich mir die Menschen aussuche, deren Freundschaft ich gewinnen will. Ich gebe viel in diese Beziehungen hinein, fühle mich manchmal aufdringlich, ernte letztendlich jedoch reichlich. Nichtsdestotrotz würde ich gerne mal ausgesucht werden. Ich wünsche mir jemanden, der versucht, mich für sich zu gewinnen, der mir das Gefühl gibt, mich aus einer Gruppe von Menschen ausgesucht zu haben, der mich sympathisch findet und eindeutiges Interesse signalisiert, mich kennenzulernen. Jemanden der für mich mal etwas wagt. Etwas mehr von sich preisgibt, ein Risiko eingeht, der sich manchmal aufdringlich fühlt und ein bisschen dabei zittert, so viel von sich zu zeigen. Einfach: So wie ich das eben bei anderen Menschen tue. Das würde mir gefallen. 

Kommentare

  1. Respekt. Das könnte ich nicht.

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    1. Das ist ja letztendlich als würde man online jemanden kennenlernen und sich mit ihm verabreden. :-)
      Es hat mich immer ein bisschen Überwindung gekostet, aber es hat sich auch fast jedes Mal gelohnt. :-)

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  2. Ich habe dich ausgesucht, für immer irgendwie ❤️

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