Von der Angst

Während ich mit dem Auto zum Gynäkologen fahre, legt sich die Morgensonne wärmend auf mein Gesicht und kitzelt meine Nasenspitze. Aus den Feldern und Wiesen, durch die mich mein Weg führt, steigt Nebel. Die Sonne lässt die unzähligen kleinen Wassertropfen im Licht glitzern. Max Raabe singt, dass heute ein guter Tag ist, um glücklich zu sein. Und ich denke, dass es schon merkwürdig ist, wie schön das Leben ist. Besonders in den Momenten, in denen es sich am zerbrechlichsten zeigt. Also wenn du, der du diese Zeilen im Augenblick liest, gerade etwas Zeit hast, dann drücke mir doch ein bisschen die Daumen. Ich würde mich darüber freuen. Denn ich sitze jetzt im Wartezimmer meines Frauenarztes, der gleich nachsehen wird, wie sich der kleine Tumor, der sich in mir befindet, in den letzten Wochen entwickelt hat. Und obwohl ich zuletzt recht entspannt damit war, dass sich in mir etwas befindet, was da eigentlich nicht hingehört, bin ich es jetzt gerade nicht mehr.  Aber ich atme einfach weiter.

Vom Felsen

Ich hatte noch nie einen Menschen wie H. in meinem Leben. Er fühlt sich an wie ein Fels und macht intuitiv alles richtig, indem er mich einfach lässt, wie ich bin. Das Gefühl einfach angenommen zu werden ist vollkommen ungewohnt für mich. Wenn mich meine Gefühle verwirren und ich am liebsten weg rennen würde, flüstert er mir "Lauf!" ins Ohr und lässt mich los. Wenn ich jemanden brauche, der mich in den Arm nimmt, erwartet er mich lächelnd und mit ausgebreiteten Armen. Er nimmt genau das, was ich ihm gebe und gibt mir das Gefühl, als wäre das, was ich zu bieten habe, unfassbar wertvoll für ihn. Er hat noch nie mehr gefordert, hat überhaupt noch nie gefordert. Er ist in seiner Stimmung und in seinen Gefühlen für mich unumstößlich stabil. Es gibt keine Dramen. Nicht ein einziges. Stattdessen nennt er mich wundertoll und zauberhaft. Ich kann mich nicht daran erinnern, mich jemals einem Menschen gegenüber vollkommen angstfrei gefühlt zu haben. Aber bei ihm bin ich ohne Angst. Viel mehr noch, ich bin voller Vertrauen und ohne Zweifel, seitdem ich ihm das erste Mal in die Augen gesehen habe. Alles an ihn tut mir gut. Ich fühle mich so aufgehoben in ihm, in seiner Herzenswärme, in seinem Herzen. Es wäre schön, dort noch ein wenig bleiben zu dürfen.

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