Von verhexten Beziehungen

In den letzten Minuten hab ich viele Sätze getippt, nur um sie anschließend wieder zu löschen. Ich kann fühlen, was ich schreiben will, aber es fällt mir schwer, es auf den Punkt zu formulieren: Es beschäftigt mich seit ein paar Tagen mal wieder intensiv, dass ich in den allermeisten meiner Beziehungen das Gefühl habe, nicht gesehen zu werden und nicht gut genug zu sein.  Da ist zum Beispiel die enge Freundin, die mir Tag und Nacht WhatsApp-Nachrichten schreibt, mich quasi in Echtzeit an ihrem Seelenleben teilhaben lässt, aber nicht einmal auf die Idee kommt, mich zu fragen, was los ist, obwohl ich klar formuliere, dass es mir nicht gut geht. Da ist der Mann, der in all den Jahren nicht auf die Idee gekommen ist, mich heiraten zu wollen. Vermutlich weil ich nicht gut genug bin. Was einerseits okay ist, weil ich nicht heiraten will, aber andererseits in stummer Beharrlichkeit das Gefühl in mir erzeugt hat, dafür wohl nicht gut genug zu sein. Ein Gefühl, das schmerzt. Da ist die Freundin

Vom kleinen Jahresrückblick 2018

"But I'm a sunflower, a little funny
If I were a rose, maybe you'd want me
If I could, I'd change overnight
I'd turn into something you'd like"

(Sierra Burges: Sunflower)

Von diversen Abschieden:

2018 war ein Jahr voller Abschiede. Abschiede von geliebten Menschen, die verstorben sind. Ein Abschied von einem Kind, das ich nicht bekommen sollte. Und ein Abschied von meinem ältesten und liebsten Freund, der in einer Mischung aus Alkohol und anderen Drogen so körperlich übergriffig geworden ist, dass ich ihn geschlagen habe, um ihn abzuwehren. Ich weiß seitdem nicht so recht, wofür ich mich mehr schäme: Dafür das ich, der wohl friedfertigste Mensch dieser Welt tatsächlich handgreiflich geworden bin, oder dafür, dass er mein Vertrauen so missbraucht und versucht hat, mich sexuell zu erniedrigen. Klar ist mir momentan nur eines: Das war einmal unsere Freundschaft. Denn so ein Verhalten könnte ich nicht einmal dann verzeihen, wenn ich es wollte.
Das hat mich ziemlich durcheinandergebracht. Nicht nur mein Sexleben, das seitdem völlig auf Eis liegt (Nicht einmal Selbstbefriedigung ist drin.), sondern auch emotional hat es mich durchgeschüttelt. Ich habe niemandem davon erzählt. Und deshalb will ich es noch hier lassen: Im alten Jahr. Im Jahr 2018. Weil es eh kein sonderlich gutes Jahr war. Und damit ich das Jahr 2019 ohne Altlasten begrüßen kann...

Vom Beruf

Mein Job hat mich bis zur Mitte des Jahres ziemlich gefordert. Dann aber trat er einfach in den Hintergrund. In den drei Monaten, in denen ich schwanger war, habe ich ganz massiv damit angefangen, mich abzugrenzen und berufliche Aufgaben auch mal offen abzulehnen. Das hat mir gut getan. Und siehe da: Es wurden andere Kollegen gefunden, die meine Aufgaben übernahmen. Und zum Teil noch immer übernehmen. Ich habe mir nämlich, schlicht und ergreifend, vorgenommen, ein bisschen fauler zu werden. Es nützt niemanden, wenn ich mich in meinem Job kaputtmache.
Klar geworden ist mir dies auch noch einmal zusätzlich, als ich für ein paar Wochen in einem anderen Büro eingesetzt und für einen ziemlich demotivierten Haufen an Team verantwortlich war. Auf der Arbeit dort gab es wenig zu tun. Aber anstatt das zu genießen, wurde ich einfach von Tag zu Tag müder. Und so wurde mir klar: Ich sollte mehr auf mein Leben achten. Die Arbeit ist nicht alles.

Ich genieße es, dass ich mir eine Position erarbeitet habe, in der nicht mehr jeder meine Handgriffe kontrolliert wird. So kann ich zwischendrin auch mal verschnaufen. Hoffe ich.

Vom Jahr in einzelnen Worten:

+++ Wort des Jahres: Bezaubernd +++ Tiefstes Gefühl: Schmerz +++ Zustand des Jahres: Demut +++ Farbe des Jahres: Lilablau +++ Nahrungsmittel des Jahres: Käse +++ Neuerung des Jahres: Ich habe damit begonnen, Silberschmuck zu basteln. +++ Getränk des Jahres: Apfeltee +++ Obst des Jahres: Brrrt. Obst. Apfel? +++ Mensch des Jahres: Mama. Hat mir bei dem ganzen Schwangerschaftsgedöns ziemlich zur Seite gestanden. +++ Wunsch des Jahres: Bei jedem Abschied zu hoffen, dass es doch der letzte sei. +++ Sorge des Jahres: Das kleine, kranke Katzenmädchen +++ Seltsamste Erkenntnis des Jahres: Abnehmen kann unwahrscheinlich schnell gehen +++ Erstaunen des Jahres: Kaum Flirts. Und gar keine ernsthaften. +++ Impuls des Jahres: Alles aufgeben, einfach schlafen. +++ Die bläulichste Nacht des Jahres: Weihnachtsfeier in der Firma. Hachja. Und ich habe immer behauptet, dass ich Menschen seltsam finde, die sich auf solchen Feiern abschießen. ^^  +++ Das traurigste Ereignis: Beerdigungen. Abschiede. +++ Herausforderung: Jeden Morgen aufzustehen und weiter zu machen. +++ Sehnsucht des Jahres: Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe. +++ Parfum 2018: Ariana Grande: Ari + Thierry Mugler: Alien +++ Lieblingsessen: Curry +++


Vom entweder-oder 2018:
  • Drama oder Komödie? Drama. Leider. Zeit, das zu ändern.
  • Hund oder Katze? Beides.
  • Zugenommen oder abgenommen? Abgenommen. 16 Kilogramm.
  • Schokolade oder Gummibärchen? Immer wieder Schokolade.
  • Hose oder Rock? Zurzeit: Rock. Ist einfach gemütlicher.
  • Tee oder Kaffee? Kaffee. Gab in diesem Jahr allerdings auch viel Tee-Zeit.
  • Holz oder Plastik? Holz. Ich liebe Holz.
  • Singen oder Tanzen? Beides. Gleichzeitig, Ohne Rücksicht auf Verluste.
  • Bier oder Sekt? Momentan eher Sekt.
  • Schwarz oder weiß? Weiß. Ich brauche es hell.
  • Warm oder kalt? Warm.
  • Sanft oder leidenschaftlich? Leidenschaftlich.
  • Obst oder Gemüse? Gemüse.
  • Kurze oder lange Haare? Lange Haare. Für meien Verhältnisse. Um einiges länger als schulterlang.

Was brauche ich im kommenden Jahr?

  • Gesundheit. Für mich und für alle.
  • Mehr Zeit für mich.
  • Mehr Zauber.
  • Das alles gut wird.

Kommentare

  1. Dann wünsche ich Dir ein viel besseres 2019 und mehr von allem was Dir guttut. Guten Rutsch.

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    1. Dankeschön. Das wünsche ich dir auch! 2019 wird dein Jahr, lieber Dr. Du hast es verdient.

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  2. Du kennst ja meine Motto, Liebes: Alles wird immer gut! Und damit lebt es sich auch richtig prima! Motto oder Mantra, nenn es wie du willst. Ich teile es mit dir. Auf ein neues Jahr mit neuen Erfahrungen und Herausforderungen, denen du mit Stolz begegnen darfst, weil du toll bist! ❤️

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    1. Alles wird gut.
      Alles wird gut.
      Alles wird gut.

      2019 wird ein besseres Jahr!
      Und ich hoffe, dein 2019 wird phantastisch.

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  3. Ich wünsche dir, dass deine Wünsche für 2019 in Erfüllung gehen! Und ich drück dir die Daumen dafür, dass dir die Achtsamkeit auf dich selbst erhalten bleibt! Das wäre eine gute Voraussetzung für Gesundheit, mehr Zeit für Dich, mehr Zauber, und dass alles gut wird :-)! Und das wird es bestimmt!

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    1. Dankeschön!
      Ich hoffe, dass einfach all das in Erfüllung geht. Für dich und für mich. :-)

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  4. Auch von meiner Seite die allerbesten Wünsche für 2019, vor allem Glück und Gesundheit.

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    1. Das ist lieb von dir, danke!
      Auch ich wünsche dir Gesundheit, Glück und Erfolg für das neue Jahr.

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