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Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Von Gewichtigem - KW 25

Moarh. Ich fühle mich im Moment so fürchterlich unwohl in meiner Haut. Das ist zum einen hormonell bedingt. Ich menstruiere so vor mich hin und der Zyklus wird, je älter ich werde, immer kürzer. Wenn sich die Tendenz so fortsetzt, blute ich irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wahrscheinlich durchgängig. Das wird total super. Dann schule ich um und werde die bestbezahlteste Splatterdarstellerin der Welt. Zum anderen, und das muss ich mir leider eingestehen, bin ich aber auch wirklich einfach zu dick. Und anstatt das anzugehen, lasse ich mich vom Essen verlocken, snacke immer wieder nebenbei und nasche zuviel. Regelmäßig denke ich darüber nach, jetzt doch mal zur gesunden Ernährung zurückzukehren, aber ich schaffe es nicht. Stattdessen schleiche ich mit geschlossenen Augen an der Waage vorbei und fühle mich schlecht. Ich versuche, andere dazu zu überreden, mit mir gemeinsam die Ernährung umzustellen und/oder zu sporteln, aber alle entziehen sich. Außer H. Der würde vermutlich voller

Von der beruflichen Neuorientierung

Nachdem der Bewerber den Raum verlassen hat, lächle ich mein Gegenüber an. Vollkommen unbedacht rutscht es aus mir heraus: "Sie haben wirklich wunderbar formuliert, warum man bei uns arbeiten möchte. Ganz ehrlich, jetzt möchte ich am liebsten auch bei ihnen, in ihrem Bereich, arbeiten!" Er lacht. "Sie würde ich ohne zu zögern einstellen, Frau Muschelmädchen. Wollen sie nicht zu uns kommen?" "Dafür fehlt mir die Qualifikation.", erwidere ich. Als Personalerin weiß ich, was gefordert wird. Und ich habe eindeutig die falschen Studienabschlüsse. Aber er winkt ab. "Ernsthaft, Frau Muschelmädchen, da kriegen wir schon was hin! Nur ein Wort von ihnen und ich setze alle Hebel in Bewegung." Am Ende des Tages nehme ich dieses Gespräch mehr mit nach Hause, als ich will. Ich verstehe erst heute, dass ich mich viel zu spät von meinen Eltern gelöst habe. Besonders meine Berufswahl haben sie viel zu sehr mit ihren Vorstellungen beeinflusst. DAS willst du studie

Vom etwas-mehr-Sex-Blog

Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, etwas mehr über Sex zu schreiben. Hier konnte ich mich nur so halb austoben, weil hier so viel persönliches zu finden ist und es mir einfach nicht passend erschien. In den letzten zwei Jahren hatte ich dann keinen Rechner mehr. Alles, was ich geschrieben habe, habe ich am Handy getippt. Das war mühselig. Und zuletzt gab es außerdem keine Kommentarantworten mehr, weil sich das G.oogle-Konto nicht mehr wechseln ließ und ich weder anonym noch mit Klarnamen kommentieren wollte. Nun aber! Tadaaa, ich habe wieder einen Rechner. Ich kann schreiben und kommentieren und wollte wissen: Ist hier noch jemand? So richtig, meine ich? Und: Ich habe ein Testblog angelegt. Es ist ja so: Alles rund um das Thema Sex hat höhere Klickzahlen, aber grundsätzlich kaum Kommentare. Was für den Schreibenden eher wenig befriedigend ist. Deshalb habe ich mir überlegt, wie ich Reaktionen aus Lesern herauskitzeln könnte. Und dazu ist mir das

Vom Loch im Herzen

Sie verfolgt mich und ich weiß intuitiv, dass sie mich töten wird, wenn sie mich zu fassen bekommt. Also laufe ich um mein Leben. Dort vorne steht eine Gruppe von Menschen. Plötzlich beginnt sie, die noch immer versucht mich einzuholen, wie von Sinnen zu schreien. Dass ich versucht hätte, sie umzubringen und dass man mich festhalten solle. Völlig außer Atem gerate ich in Panik. Mir wird niemand meine Unschuld glauben. Sie hat zuerst geschrien und ist so viel lauter als ich es bin. Da sehe ich ihn. Mitten unter unbekannten Gesichtern. Mit aufgerissenen Augen sieht er mich an. Ich schüttle den Kopf. Will rufen, dass meine Verfolgerin lügt. Aber alles, was ich zustande bringe ist ein leises: "Vertraue mir. Bitte, vertraue mir." Mantraartig wiederhole ich diese Worte wieder und wieder. Und er fragt nicht. Stattdessen dreht er sich in ihre Richtung, sieht, wie sie auf uns zusteuert und schiebt sich schützend vor mich. Rückwärts, sie nicht aus den Augen lassend, steuert er auf mich