Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Verrat

Manchmal träume ich noch von ihm. Dann träume ich, dass er mich nach hinten drängt, bis ich an den Tisch stoße und ihm nicht mehr ausweichen kann. Mit dem Knie zwingt er mich, die Beine zu öffnen, beseitigt unnötigen Stoff mit den Händen und spürt dem Widerstand nach, den ich mit aller Kraft aufbringe. Ich will nicht. Ich will nicht. Ich will nicht wollen, ruft der Kopf. Während Körper und Herz ihn verraten. 

Erst als er sich sicher ist, dass ich ihn aufgebe, meinen lästigen Stolz, als mein Körper sich unter ihm weich hingibt, dreht er mich schließlich mit einem Ruck und zwingt mich über seine Knie. Seine Hände hinterlassen feuerrote Abdrücke auf meiner Haut. 

Und wenn ich aufwache, fühle ich mich dumm. Weil diese Träume zu nichts führen. Nicht das Schicksal ist ein mieser Verräter. Das Herz ist es. Zusammen mit dem Höschen stopfte ich es in die Waschmaschine. Beide sollen bleiben wo der Pfeffer wächst. 

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