Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von Ostern. Und von Veränderungen.

Ich habe gerne einen Plan. Und richte mich nach diesem. Allerdings habe ich in den letzten Jahren, aufgrund einer sehr tiefgreifenden Veränderung in meinem Leben, gelernt, dass Pläne Schall und Rauch sind. Und das es wichtig ist, die Tage zu nehmen und zu genießen, wie sie kommen. 

Auch mein Osterplan platzte. Der Plan von einem gemütlichen Frühstück mit einem Glas Sekt, gefärbten Eiern und ein paar freundlich angerichteten Leckereien. Stattdessen gab es ein spontanes Frühstück, nicht besonders liebevoll angerichtet, erst nach dem Frühstück haben wir Ostereier gefärbt und die tiefgreifendste (aber zweifellos beste) Veränderung meines Lebens hatte schlechte Laune. Es gab viele Aufstände, viele Tränen und zu guter Letzt knickt auch ich ein und ließ schließlich am Ende des Tages, im Dunkeln, alle Dämme einmal brechen. Ich vermisse meine Familie schon zu lange, finde Corona blöd und habe mich einfach, bis in die letzte Faser meines Körpers hinein, erschöpft gefühlt.


Ostern war für die Tonne.

Aber heute ist es besser.

Ich kann wieder sehen, dass es das Wichtigste ist, dass wir alle gesund sind. Und das ist es schließlich, was zählt. 

Kommentare

  1. Der Mann hat sich früher oft daran gestört, dass ich (in der mir eigenen nordisch gelassenen *kreisch*) Mentalität mehr in den Tag hineinlebe und eben nicht wirklich Pläne habe oder mache.
    Aber die Realität bewies immer wieder: Am Ende eines Tages war ER frustriert, wenn ein Plan nicht funktionierte, während ich beweglich und auch entspannt genug war, eben links rum zu gehen, wenn rechts grad Stau war.
    Natürlich dümpel ich jetzt nicht völlig ziel- und planlos durchs Leben - aber unterm Strich lebe ich ruhiger als er 😎
    Wenn er aber miese Laune hat, kann er das auch relativ schnell auf mich übertragen (je nach eigener Tagesverfassung) und dann.. wirds schwierig..

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    1. Das amüsiert mich, denn ich bin dann anscheinend eine Mischung aus euch beiden: Ich habe gerne Pläne, bin bereit sie spontan zu verwerfen und sage schlechte Laune auf wie ein Schwamm. Letzteres ist eine furchtbare Eigenschaft, an der ich seit Jahren arbeite. Wenn morgens jemand unfreundlich zu mir ist, kann mir das den ganzen Tag verderben...

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