I am a dreamer and when I wake,
you can't break my spirit - it's my dreams you take.
And as you move on, remember me,
remember us and all we used to be.”
(James Blunt: Goodbye My Lover)
Nachts träume ich wirres Zeug:
Ich befinde mich in einem Raum, der mich, obwohl ich ahne, dass es nicht so ist, intuitiv an ein Hotelzimmer erinnert. Das Zimmer ist hell gehalten, weiße kleine Schränke und ein schmaler, ebenfalls weißer, Schreibtisch stehen darin. Den Mittelpunkt des Zimmers bildet ein großes Doppelbett. Es ist mit weißer Bettwäsche bezogen. Alles wirkt seltsam sauber, aufgeräumt und steril, fast kalt.
Ich liege mit ihm auf dem Bett. Unsere Hände berühren unsere Gesichter, Nasenspitzen reiben an einander und wir sind ganz bei uns, zart, behutsam. Irgendwann öffnet sich eine Tür und eine Frau betritt den Raum. Fast augenblicklich wird mir kalt. Trotzdem schaffe ich es, die Situation so anzunehmen, wie sie nun einmal ist: Auf dem Bett liegend rücken wir etwas voneinander ab und schaffen Platz für sie. Ohne Worte zu verlieren, streift sie sich ihre Kleidung ab und legt sich, nur noch mit weißer Unterwäsche bekleidet, zu uns.
Er liegt zwischen uns. Beide halten wir ein wenig Abstand zu ihm, berühren ihn aber. Fahren mit den Händen über seinen Körper, reizen ihn an, ohne allzu direkt zu werden. Wir berühren auch einander. Unsere Hände und Körper spielen miteinander. Langsam, vorsichtig, sanft. Obwohl die Situation etwas eindeutig Sexuelles hat und ich gerne Frauen küsse und berühre, nimmt sie mich nicht mit. Zwischen der Frau und mir entwickelt sich keine Verbindung, da ist keine Zuneigung, nicht einmal körperliches Begehren. So fühle ich mich ein wenig wie eine deplatzierte Schachfigur, bereit, das Spiel passiv mitzuspielen, aber dabei weitestgehend leidenschaftslos zu bleiben.
Später kippt die Situation. Still greift er nach der dicken Bettdecke, zieht sie über die Frau und sich selbst und wendet sich ihr zu. In seinem Rücken liegend beobachte ich ihn dabei, wie er sich an sie schmiegt und ihr süße Worte zuflüstert, so leise, dass ich nichts verstehen kann. Nichts zwischen ihnen ist jetzt noch sexuell. Alles, was bleibt, ist Nähe und Intimität. Sie versinken völlig in einander, sind absolut selbstvergessen.
Als ich mir sicher bin, dass ich mich zum Störfaktor innerhalb dieses Raumes entwickelt habe, setze ich mich vorsichtig, um die Beiden nicht auseinander zu reißen, auf. Leise stehe ich auf, tappe barfuß zum Schreibtisch und kritzele mit einem Bleistift etwas auf ein weißes Blatt Papier, das ich dort liegen lasse. Ohne mir etwas überzuziehen, gehe ich zum Fenster. Noch einmal wende ich mich zu den Beiden um, die mittlerweile wirken, als wären sie eins geworden und gar nicht bemerkt haben, dass sie inzwischen tatsächlich so allein miteinander sind, wie sie sich fühlen.
...
Ich öffne das Fenster und schwinge mich auf das Fensterbrett. Obgleich ich traurig bin, muss ich ein bisschen lächeln. Ich sehe seinen Hinterkopf aus der Bettdecke herausgucken. In Gedanken setze ich ihm einen kleinen Kuss dorthin. Ich will, was du willst, wenn es dich nur glücklich macht. Denke ich.
...
Leise ziehe ich das Fenster hinter mir zu.
“Ich will, was du willst, wenn es dich nur glücklich macht.“
AntwortenLöschenDann dreh mal schnell wieder um auf Deinem Fensterbrett und komm zurück - der will bestimmt, dass Du bei ihm bist. Und vor allem mit zum Spielen kommst!
Ja... Nein!
LöschenPfff. Ich bin niemand, der sich aufdrängt. Stattdessen bin ich sehr stolz. In so einer Situation würde ich niemals zurückkehren. Das würde man genau einmal mit mir machen. :-)