Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von 33 Fragen an Frauen / 1-11

Zurzeit mag ich keine Freitexte schreiben. Aber das macht ja nichts, weil das Internet ein stetiger Quell der Freude ist. So bin ich über einen (wenig anspruchsvollen) Artikel in der Welt gestoßen, in dem Männer Fragen an Frauen stellen, deren Antwort sie angeblich schon immer mal interessiert hat. Weil ich gerade selbst dabei bin eine Liste von Mädchenfragen zu erstellen, die ich Männern schon immer mal stellen wollte, nutze ich die Gelengeheit und hangle mich mal durch den Wust an mehr oder minder seltsamen Fragen.


1. Sollen wir Euch auf der Straße ansprechen?

Ja. Ein paar alternative Vorschläge habe ich trotzdem noch:
  • in der Bahn (Bahngespräche können bezaubernd sein, wenn der Mann interessant ist. Und irgendwie sind sie wild romantisch, weil sie immer mit einem Abschied enden.)
  • in einer Buchhandlung (Mein Favorit! Männer die lesen sind sehr attraktiv!)
  • in einer Kneipe (Wobei es hierbei von Vorteil wäre, wenn du, sollte der Abend schon fortgeschritten sein, noch drei gerade Worte am Stück hervorbringen könntest.)
  • in einem Café (Kaffee geht immer. Muss immer. Zuviel geht nicht. Mit Milch, bitte.)
  • am Briefkasten (Ist mir neulich passiert. Da hat jemand beobachtet, dass ich immer am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit die Post wegbringe. War ein sehr nettes Gespräch.)
  • beim Pfützenspringen (Wenn du einfach mitmachst, ohne mich vorher darauf hinzuweisen, dass mein Verhalten seltsam ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich in dich vergucke ziemlich hoch.)
  • ...
2. Wie?

Ich mag Kreativität. Smalltalk interessiert mich nicht die Bohne und je seltsamer der Einstieg ins Gespräch ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich interessiert bleibe. Wenn dir nichts kreatives einfällt, nehme ich auch Geheimnisse. Erzähl mir etwas, was du noch nie jemandem erzählt hast. Gib mir etwas, was nur für mich ist, was mich berührt und was ich für mich verwahren kann. Quid pro quo: Ich werde mithalten. Und dir vertrauen.
Von Vorteil ist es außerdem, wenn du mir zeigst, dass du an mir interessiert bist. So oder so werde ich dich dazu bringen, viel mehr zu reden und von dir preiszugeben, als ich es (wenigstens vorerst) tue (Ich suche noch meinen Meister in dieser Disziplin. Bisher erfolglos.), aber wenn du mir das Gefühl vermittelst nicht nur eine Plattform zur Selbstdarstellung zu suchen, wäre das schon schön.

Plumpe Anmachsprüche, Komplimente zu diversen Körperteilen (und ganz besonders zu Brüsten, Augen und Lippen) sowie körperliche Übergriffigkeit lassen mich dagegen sofort zurückweichen. Eine gewisse Zurückhaltung und einen Gesprächspartner, der weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen ist, mag ich viel mehr. Außerdem mag ich Männer, die Farbe bekennen und eine Meinung haben. Männer mit Profil. Charakter. Ecken und Kanten. All diese Dinge machen dich spannend.

Und wenn der Einstieg ins Gespräch doch lahm ausfällt, dann ist das eben so. Freundlich bin ich fast immer. Ich gehe höchstens stiften, wenn du mir das Gefühl gibst, ein axtmordender, stalkender Massenmörder zu sein und mir Angst machst. Oder wenn du mir stante pede so sehr unter die Haut gehst, dass ich anfange, mich vor mir selbst zu fürchten. Und vielleicht auch dann, wenn du die Anzahl deiner Sexualpartner auf der Stirn tätowiert mit dir herumträgst. Oder auch wenn du furchteinflößend gut aussiehst. Dann bin ich schneller als mein Schatten.

3. Was soll in der ersten Nachricht beim Online-Dating stehen?

Mmh.
Eigentlich ist mir das egal. Was ich nicht will ist eine Massennachricht, die du noch an 20 andere Frauen verschickst. So interessant, dass ich darauf antworte, kann die Nachricht gar nicht sein. Ein "Wie gehts dir?" oder "Dein Profilfoto ist so hübsch", "Du siehst interessant aus." oder "Was machst du gerade?", "Wo kommst du her?", "Wie alt bist du?", einen simplen Smiley oder diverse Penis-Fotos kannst du auch steckenlassen: Das ist lang-wei-lig!
Im Grunde genommen gilt hier Punkt 2:
Überrasche mich und erzähle mir etwas von dir. Ich will alles von dir wissen. Je spezieller, umso spannender. Wenn du dich das nicht traust, dann nehme ich bitte einmal die philosophische Grundsatzdiskussion. Die zieht bei mir immer.
Ich würde es außerdem schön finden, wenn du mir nicht das Gefühl vermittelst, etwas zu sein, was du nebenbei erledigst. Egal, welches Medium du für deine Nachricht wählst: Gib mir für die wenigen Zeilen, die du schreiben wirst, das Gefühl, voll und ganz bei mir zu sein. Und verschwinde nicht einfach unangekündigt aus Konversationen. Wenn du schon verschwinden musst, dann sag mir doch einfach, dass das mit uns für dich nicht passt, du mich blöd oder langweilig findest. Das ist ehrlich und ich kann für mich einen Haken an die Sache machen. Damit kann ich leben. Mit einem unehrlich gemeinten "Bis später", "Wir lesen uns" o.ä. kann ich eher nicht so gut umgehen. Auch wenn ich dir das niemals unaufgefordert sagen würde.

(Achso! Rechtschreibung! Ich bin selbst, als Kind der alten und neuen Rechtschreibung, weit davon entfernt, fehlerlos zu schreiben. Aber ich liebe Kommata - die ich gerne zu oft setze - und Satzzeichen. Außerdem mag ich es, wenn Menschen Worte auch benutzen können, ohne jeden Satz mit einem oder mehreren Smileys zu untermauern. Und wenn die Worte dann noch weitestgehend fehlerfrei getippt sind, dürfte das von Vorteil sein. Ich mag Männer, die schreiben können.)

4. Ihr ignoriert uns - ist das ein Spiel oder ernst gemeint?

Keine Ahnung. Ich bin älter als 12 Jahre. Und das war vermutlich der Zeitpunkt, an dem ich das letzte Mal in meinem Leben jemanden bewusst und offensiv ignoriert habe.
Manchmal ziehe ich mich zurück. Das aber nicht, weil ich versuche dich zu manipulieren, sondern eher, weil ich Angst habe, mich dir aufzudrängen. Ich will nicht nervig sein, dir nicht im Weg stehen und nicht zu deinem kompletten Lebensinhalt werden. Du bist schließlich auch nicht mein Lebensinhalt in Formvollendung. Und wirst es sicherlich auch nicht werden. Lass mal lieber zusammen leben, mal hier, mal da, mal miteinander, nebeneinander und ab und an auch mal ohne einander. Damit ich mich wieder freuen und dir etwas erzählen kann, wenn wir uns das nächste Mal sehen.

5. Mit welchen Typ Mann wollt Ihr nur befreundet sein?

Lethargische Sofakartoffel
Chronischer Romantiker
Süchtiger Gamer
Verkappter Feingeist
Selbstverliebter Pumper

(Ja, ich habe Stereotype ausgegraben. Mir war danach.)

6. Warum?
 
Lethargische Sofakartoffel:
Das Leben ist schön. Ich will was erleben. Nur gammeln und rumhängen und chillen ist langweilig.

Chronischer Romantiker:
Meistens zu lieb. Zu lieb geht irgendwie nicht. Ich brauche einen Mann, der mir Paroli bietet, sonst habe ich Angst, dass ich zum Monster mutiere. Außerdem fange ich an die Konkurrenz zu checken, wenn mir langweilig wird. Und was die Romantik angeht - ja, ab und zu ist die schön. Aber zu viel darf es auch nicht werden.

Süchtiger Gamer
"Mama, Schüssel!"

Verkappter Feingeist 
Ich mag Männer, die viel denken. Aber es gibt auch ein Übermaß an in sich hineinspüren und das fällt mir dann schwer zu ertragen. Ich muss nicht alles zerreden, alles zerdenken, jede Facette bis ins kleinste Detail hinein auswerten. So etwas ist mir anstrengend. Manchmal ist es auch schön, einfach nur zu fühlen, dass das Herz tanzt.

Selbstverliebter Pumper
Mein Körper ist nicht perfekt. Und wenn deiner weniger wiegt als meiner, kein Gramm Fett an dir zu finden ist und du den ganzen Tag nichts anderes tust, als auf dein Essen zu achten und deinen Körper im Spiegel zu bewundern, dann passt das leider einfach nicht. Ich liebe nämlich gutes Essen. Und ich will im Bett nicht das Gefühl haben, dass ich dich mit meinem Körper erschlagen könnte. Oder das ich mich vor dir verstecken muss, weil du anfängst, an mir herumzumäkeln. Lieber ist es mir, wenn du einfach ganz normal bist. Ich will nämlich auch ganz normal sein dürfen.

7. Und warum kriegen Euch die, die Euch schlecht behandeln, so oft rum?

Ist das so? Wenn ich es bewusst merke, dass ich schlecht behandelt werde, bin ich ganz schnell weg. Schwieriger wird es allerdings, wenn du mich - wie vor nicht allzu langer Zeit erlebt - nach und nach in eine emotionale Abhängigkeit hineinquatschst. Dann brauche ich erfahrungsgemäß etwas Zeit, um das zu bemerken und Konsequenzen zu ziehen. Aber irgendwann merke ich es.
Und dann gibt es da noch so ein paar Dinge, die dafür sorgen, dass ich die Haustür sofort hinter mir schließe. Ich lasse mich nicht beleidigen, nicht schlagen, nicht kleinhalten und nicht einsperren. Niemals, auch nicht ein einziges Mal. Und..., das ist vielleicht etwas speziell, damit mich anschreien zu lassen, habe ich es auch nicht so. Das geht vielleicht einmal. Aber als Dauerzustand ist das absolut inakzeptabel. Genau wie permanentes Streiten und Rumgezicke. Geht gar nicht. Will ich nicht. Brrrr.

8. Kind oder Karriere?

Warum denn "oder"?
Beides, bitte.

Die Karriere brauche ich, weil ich wert darauf lege, ein eigenständiger Mensch zu sein. Ich werde mich nicht aushalten lassen, möchte zu jeder Zeit eigenes Geld verdienen und für meine Ausgaben aufkommen können. Ich möchte für mich selbst etwas erreichen, gut in meinem Job sein und stolz auf mich sein dürfen. Es ist mir wichtig, dass ich mich selbst im Spiegel angucken kann. Es ist sicher okay und erfüllend, Mutter und Hausfrau sein zu wollen. Für mich aber irgendwie nicht. Ich hab Lust auf mehr. Bin auch gerade am überlegen, ob ich vielleicht nebenbei nochmal studieren will. Finanziell sollte ich das stemmen können. Nur bin ich mir nicht sicher, ob ich mich zeittechnisch damit nicht vollends übernehme.

Kind. Mmhja.
Irgendwann auf jeden Fall.
Mit dem richtigen Mann.

9. Was haltet Ihr insgeheim wirklich von der Frauenquote?

Wenn ich eine bestimmte berufliche Position erreiche, dann möchte ich mir diese durch Leistung erarbeitet haben. Ich will keine Quoten-Frau sein. Eine Quote spiegelt für mich keine Chancengleichheit. Diskriminierung funktioniert, meiner Meinung nach, auch in die andere Richtung: In Richtung des männlichen Geschlechtes.

10. Wie oft rasiert Ihr Euch?

Täglich bis zweitäglich. Weniger geht nicht. Dann fängt es an zu pieksen und das mag ich nicht.

11. Bridget Jones, Sex and the City – Ihr seid doch nicht wirklich so, oder?

"Sex and the City" ist mir anstrengend. So bin ich nicht. Aber was Bridget Jones angeht... Teile von ihr entsprechen mir tatsächlich sehr.
Auch ich besitze den einen oder anderen Bauchwegschlüpfer und einen anti-erotischen Schlafanzug, in dem ich mich immer dann verstecke, wenn es mir so richtig schlecht geht. Wie Bridget wäre auch ich gerne dünner. Wenn ich Liebeskummer habe, pflege ich außerdem eine äußerst intensive Beziehung zu Ben und Jerry und auch gegen Rotwein habe ich nichts einzuwenden. Der hilft wenigstens kurzzeitig dabei, etwaigen Schmerz zu betäuben. Und wenn ich den einen oder anderen im Tee habe, kann es schon mal passieren, dass ich mangelndes Gesangstalent mit entsprechender Leidenschaft kompensiere und mit schiefer Stimmlage gegen Meat Loafs "Total eclipse of the heart" ansinge. Dabei kann ich mir dann, wenigstens für einen Abend, mal so richtig schön selbst leid tun. Das tut der Seele gut.
Zudem bin ich chronisch schusselig und tollpatschig. Ich sage manchmal doofe Sachen, weil ich verwirrt bin, vergesse ab und an zuzuhören und stolpere hin und wieder über meine eigenen Füße. Fettnäpfchen finde ich im Blindflug. Aber dafür kann ich über mich selbst lachen. Und mich auch mal auf den Arm nehmen.

Kommentare

  1. Wirklich interessante antworten, jedoch würde ich persönlich hier & da anders antworten. Aber das ist ja eigentlich der knack Punkt, die Richtigen antworten gibt es nie, denn jede Frau ist so herrlich anders. <3

    Lg Nicky

    P.S: Mein Mann meinte überings "Über so einen Unsinn habe ich mir nie Gedanken gemacht." xD

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    1. Unsinn? Ich bin voll bei deinem Mann und sehe das ähnlich. :-)

      Nichtsdestotrotz hangle ich mich mal durch die Fragen. Vielleicht überrasche ich mich ja selbst. Außerdem geht mir gerade so ein bisschen die Lust am Bloggen verloren (wenn ich mal ein bisschen Mimimi hier machen darf, im Kommentar ;-)), weil Bloggerhausen im Sommerloch versinkt, Blogs, die ich wirklich gerne lese, sich verabschieden und überhaupt... alles ganz doof ist. :-) Das alles macht, dass ich gerade nicht so wirklich das Bedürfnis habe, mich hier textlich auszutoben. Da ist so ein Leitfaden, den ich abarbeiten kann, eher etwas für mich.

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