Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von Gewichtigem - KW 18

Das war eine schöne Woche und meine Waage hat es heute Morgen sogar fertiggebracht, mich so richtig zu überraschen. Das darf sie gerne beibehalten, wenn es denn Überraschungen im positiven Sinne sind.

Mittlerweile habe ich mich weitestgehend an die Ernährungsumstellung gewöhnt. Ich vermisse momentan ernährungstechnisch kaum etwas, außer manchmal vielleicht den Süßkram. Vor allem vermutlich deshalb, weil ich spüren kann, dass es mir guttut, mich wieder gesund zu ernähren. Da wird die tatsächliche Gewichtsabnahme fast zur Nebensache. Denn schön ist, dass ich merke, dass ich viel energiegeladener bin. Und ich kann mich selbst wieder besser leiden, fühle mich wohler in meiner Haut und strahle das sicherlich auch aus. So war ich letzte Woche ein wenig shoppen. Dabei habe ich im Übrigen festgestellt, dass ich alt geworden bin. Rein interessehalber war ich auch mal in einem H&M und einem New Yorker -, aber habe dort absolut gar nichts an Kleidung gefunden, was mir auch nur annähernd gefallen hätte. Zumal ich mich des Eindruckes nicht erwehren konnte, dass die Kleidung dort auch qualitativ nicht besonders ansprechend ist. So bin ich letztendlich im TK Maxx kleben geblieben. Das war zwar nicht mein Plan, aber dafür sehr erfolgreich. Weitaus erfolgreicher als ich es wollte. Denn eigentlich wollte ich "nur mal ein bisschen gucken". Allmählich sollte ich wissen, dass "nur mal ein bisschen gucken" nie funktioniert. Aber ich bin eben lernresistent.

Ein paar kleine Ernährungssünden habe ich auch in der letzten Woche wieder gesammelt: So habe ich beispielsweise zu Eis und Toastbrot gegriffen. Aber das habe ich wirklich genossen. Überhaupt ist es schön, mal auf Lebensmittel zu verzichten, um sie dann wieder wertschätzen und wirklich genießen zu können. Plötzlich schmeckt alles, woran ich vorher gewöhnt war und worauf ich zurzeit verzichte, wieder intensiver. Das mag ich sehr.

Nachhaltig irritiert hat mich in der vergangenen Woche, dass ich darum gebeten wurde, nicht allzu stolz auf meine Gewichtsabnahme zu sein. Denn das wäre nicht immer zielführend. Das waren zwei Sätze, auf denen ich immer noch rumgrüble, weil ich nicht richtig verstanden habe, was man mir damit sagen wollte. Denn für stolz halte ich mich nicht. Ich protze nicht rum, weise nicht darauf hin, thematisiere das Thema auch nicht. Im Gegenteil: Ich bin ganz froh, wenn ich mich nicht darüber unterhalten muss, weil solcherlei Gespräche meistens in Diskussionen ausarten, bei denen jeder Beteilige meint, alles besser zu wissen als alle anderen. Das ist mir eher anstrengend, denn ich mag mich nicht rechtfertigen. Lieber will ich einfach das machen, was sich für mich richtig anfühlt.
Anstatt stolz zu sein, freue ich mich eher. Es macht mir Spaß zu sehen, wie mein Körper auf gesunde Nahrung reagiert und ich fühle mich gut mit dem Gefühl, mich wieder mehr mit meinem Körper identifizieren zu können. Wenn ich mich im Spiegel ansehe, kann ich wieder öfter denken: Ja, das bist du, so fühlst du dich, so siehst du aus. Mit Menschen, die mir nahestehen, teile ich diese Freude gerne. Weil sie für mich etwas Gutes ist. Aber vielleicht wirkt meine Freude nach außen wie Stolz.
Doch selbst wenn dem so ist: Ist es nicht durchaus legitim, stolz zu sein, wenn man sich dem Ziel, das man sich gesetzt hat, sichtbar nähert? Wenn ein Läufer über Wochen trainiert, um irgendwann einen Marathon zu absolvieren und dieses Ziel schlussendlich erreicht, darf er doch auch stolz auf seine Leistung sein.
Hm. Ich denke noch ein bisschen darauf rum.

Und nun zu den Zahlen aus KW 18:



Differenz KW 16 zu KW 17: -2,1 kg
Gewichtsabnahme gesamt: -8,1 kg
Bis zum Mädchenziel fehlen noch: -3,3 kg

Für die kommende Woche rechne ich mit einem kleinen Gewichtsanstieg oder Stagnation. Schauen wir mal. Ich lasse mich überraschen. So oder so: Ich bin motiviert weiterzumachen. 

Kommentare

  1. Sei ruhig stolz. Das darf man nämlich.

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    1. Stolz bin ich dann, wenn ich es durchgezogen habe. :-)

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  2. Wie schafft man denn in so kurzer Zeit, soviel Gewicht zu verlieren, ohne all zuviel an seiner Ernährung zu schrauben? Wenn ich die Beiträge so lese, klingt es, als ob es nur kleine Anpassungen waren und nicht die Crashdiät. Ich bin echt überrascht, aber trotz allem Glückwunsch.

    Gruß Tine

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    1. Ich habe über die Wintermonate viel Schokolade und Fast Food gegessen. Jetzt habe ich meine Ernährung umgestellt auf viel Gemüse, Fleisch und etwas Obst. Keine süßen Getränke, kein Alkohol. Wenig Kohlenhydrate.
      Aber was das gesunde Essen angeht, esse ich davon so viel, wie es mir beliebt. Ich brauche nämlich, wenn ich abnehmen wil, trotzdem die Möglichkeit gut und vor allem so viel zu essen, dass ich satt werde.
      Ob diese Umstellung eine kleine Umstellung ist, weiß ich nicht so richtig zu bewerten. Für mich wahrscheinlich nicht, weil ich plötzlich kochen und mir den Kopf darüber zerbrechen muss, was ich in den kommenden Tagen essen will. Aber da ich es vorher mit dem ungesunden Kram einfach gnadenlos übertrieben habe, läuft das Abnehmen jetzt irgendwie gut. Es sind keine "tief angefressenen" Kilos, die ich mir über Jahre angefuttert habe, die ich da loswerden will. Dazu bräuchte ich vermutlich einen längeren Atem. Und mehr Sport.

      Danke dir.

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