Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von Zombies und Fallen

Mein Handy klingelt.
"Ja?", frage ich. Ich bin eher so semi-begeistert. Hab keine Lust zu telefonieren.
"Muschelmädchen!", ruft Harry am anderen Ende der Leitung enthusiastisch, "Ich habe gerade an dich gedacht."
"Warum denn?"
"Weil ich gerade ´The Walking Dead´ gucke."
"Ah...", sage ich. "Das ist die Serie mit den Zombies, oder?", frage ich.
"Ja, genau."
"Und bei Zombies denkst du an mich?" Ich versuche mein Schmunzeln zu unterdrücken, bis mir schließlich einfällt, dass er mich am anderen Ende der Leitung ja gar nicht sehen kann. "Das ist ja nett von dir.", füge ich amüsiert hinzu.

"So bin ich.", gibt er fröhlich zurück und ich starre irritiert mein Telefon an. Ich könnte schwören, dass es mich angrinst.
"Aber mal im Ernst, Muschelmädchen.", sagt er, "Ich habe mir gerade überlegt, was ich machen würde, wenn ich in einer Welt Zombies überleben müsste!"
"Und? Was ist bei deiner Überlegung rausgekommen?", frage ich lächelnd.
"Ich würde überall Schnüre spannen. Dann würde man es hören, wenn die Zombies, die irgendwie ziemlich ungelenk sind, hinfallen würden."
Meine Antwort fällt ziemlich ungerührt aus.
"Aha.", sage ich.
"Und weißt du", fragt er, "Woran ich dann gedacht habe?"
"Nein?" 
Er beginnt lautstark zu kichern:
"Was passieren würde, wenn ich Schnüre spannen würde und dich dabei hätte!" Ein paar Mal probiert er weiterzureden, aber es funktioniert nicht, weil er sich vor Lachen gar nicht mehr halten kann. "Da dachte ich, ich rufe dich mal an und frage dich, wie es dir geht.", prustet er schließlich in das Telefon, "Wie oft bist du heute schon gestolpert, Apfelbäumchen?".

Hmpf.

Kommentare

  1. Zombiemuschel oder Muschelzombie. Ich weiß nicht, was besser klingt.

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    1. Vielleicht irgendwas mit „Zauber-„ am Anfang.

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    2. Ausgesprochen charmant. :-)
      Aber durchaus sinnvoll: Als Zauberzombie zaubere ich die Schnüre, die mich zu Fall bringen sollen, einfach hinfort. Das ist perfekt. Ich werde die Weltherrschaft an mich reißen.

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