Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Edeka-Land

X [plaudernd]: "Ich muss noch etwas einkaufen und fahre schnell nach Edeka."
Muschelmädchen [verwirrt]: "Edeka? Von diesem Land habe ich noch nie gehört? Wo liegt das?"
X [verständnislos]: "Hä?"
Muschelmädchen [fragend]: "Meinst du den Supermarkt?"
X [nickend]: "Ja, sicher."
Muschelmädchen [eine Augenbraue hochziehend]: "Dann heißt das ´zu´ - ´Ich fahre schnell zu Edeka!´ Zu, zu, zu!!!"
X [massiv genervt]: "Muschelmädchen, du bist so ein Klugscheißer!"

[10 Minuten später]

X [sinnierend und kontextlos]: "Du bist größer wie ich."
Muschelmädchen [nachdenklich]: "Ich glaube, das liegt an meinem Gehirn."
X [verwundert]: "Was?"
Muschelmädchen [lächelnd]: "Wie bitte?"
X [irritiert]: "Wovon redest du Muschelmädchen?"
Muschelmädchen [anstrengend neunmalklug]: "Davon das ich mir gemerkt habe, wann ich ´als´und wann ich ´wie´ verwende. Deshalb ist mein Kopf größer als deiner. Das Wort ´wie´ verwendet man, wenn etwas gleich ist. Das Wort ´als´..."
X [erbost]: "Boarh, Muschelmädchen, du nervst!"
Muschelmädchen [grinsend]: "Und womit?! Ich sage es dir: mit Recht."
X [nachgebend]: "Ich weiß, dass du viel besser als wie ich in solchen Sachen bist!"
Muschelmädchen [sich heftig auf die Zunge beißend]: "Gnahrhrrr..."
X [angefressen]: "Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?!"
Muschelmädchen [kapitulierend]: Ach, nichts... Komm, wir fahren jetzt nach Edeka-Land... Das liegt in Phantasien. Zwischen Gänseblümchen- und Sonnenblumenfeldern. Wir fahren mit dem zu-zu-Zug. Das ist voll viel schöner ´als wie´ auf dem fliegenden Teppich zu reiten. Versprochen."

Kommentare

  1. ...als wie wenn auf dem fliegenden Teppich zu reiten. Wenn schon, dann richtig. Wegen weil das ist so.

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    1. Genau! (Ich hab das extra in Gänsefüßchen gesetzt ;-))
      "Wegen weil das ist so" ist auch super! Fast so gut wie "Ich bin so." - ein Satz, bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellen.

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    2. Urgh! "Ich bin so" ist das Totschlagargument einer Kollegen gegen jeden und alles. Da genügen bei mir die Nackenhaare nicht mehr.

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    3. Das kann ich absolut verstehen. "Ich bin so" ist kein Grund. Höchstens ein Grund, um sich zu ändern.

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  2. Herrlich. Neben "nach und zu" und "als und wie" sträuben sich mir die Nackenhaare immer bei der rheinischen Verlaufsform des "am machen sein". Also etwa so: Der Bauer ist die Kuh am Schwanz am Stall am raus am Ziehen ...

    Zudem wehre ich mich dagegen, dass auch der Duden mittlerweile nach der Präposition "wegen" den Dativ zulässt, zumindest umgangssprachlich. Arrgghh.

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