Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von Lösungen

Ich bin zu pragmatisch. Das liegt mir und meinem Wesen nahe. Über Fehler zu diskutieren und einen Schuldigen zu erörtern, empfinde als zutiefst ineffizient und überflüssig. Noch dazu liegt es mir nicht, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und ihn an den Pranger zu stellen: "Du! Du hast einen Fehler gemacht.". Was gleichermaßen, wenigstens meiner Empfindung nach, impliziert: "Ich spreche mich von deinem Fehler frei. Mir ist dein Fehler nicht passiert.". Nein, das mag ich nicht. Fehler passieren, Menschen sind eben unvollkommen. Während man diskutiert, erörtert, streitet, suche ich nach einem Weg, den Fehler zu beheben. Immer mal wieder lerne ich, dass ich mit dieser Einstellung anecke. Das finde ich interessant. Und ganz besonders im beruflichen Alltag absolut paradox.

Heute habe ich fast 14 Stunden gearbeitet. Abends fühle ich mich aufgerieben. Der Tag hat alles, was ich an einem frischen Morgen an Schutzhülle aufbringen kann, um mich vor Ärger, Lärm und Hektik zu schützen, verbraucht. Mittlerweile trifft jeder Reiz auf gefühlt blankliegende Nerven. In diesen Momenten fehlt mir jemand, der mich in den Arm nimmt. Der mir sagt, dass es okay ist. Dass ich okay bin. Und das ich erschöpft sein darf.
Ich werde zum Übersensibelchen und ärgere mich damit selbst.
Zumindest so lange, bis ich merke, dass ich mich gerade albern verhalte.
Dann muss ich über mich selbst schmunzeln.

Kommentare

  1. Nach 14 Stunden Arbeit wäre ich tot.

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    1. Ich auch.

      Einer der Gründe, weshalb die wirklich harten Berufe fest in weiblicher Besetzung sind.

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    2. Liebes Muschelmädchen, Deine Art auf die Fehler anderer zu reagieren, mag ich sehr. Vermutlich hast Du auch die Bücher von James Herriot gelesen? Im zweiten Band gibt es eine Geschichte, da geht es auch darum, wie man die Fehler anderer trägt. Ich hoffe, ich kriege das auch immer so hin.

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    3. @DrSchwein + Rain

      Ach kommt, ihr seid doch Männer und keine Mimis... ;-)

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    4. @ Miss Whimsy

      Mmh? Nein, die Bücher kenne ich nicht. Ist das eine Buchempfehlung? Die nehme ich gerne! :-)

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    5. Ich bin da schon eher eine Mimi. Das können viele bestätigen.

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    6. Ich auch Mimi! Aber eine richtig große!

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