Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von Frühlingsgefühlen

Wenn das Gehirn die Größe eines Stecknadelkopfes besitzt und die römische Sonne die Haut streichelt, kann es schon mal vorkommen, dass die Frühlingsgefühle überhand nehmen. Um ehrlich zu sein, denke ich dieser Tage permanent an Sex. Sex im Fahrstuhl, Sex im Restaurant, Sex im Auto, am Strand, in der Umkleidekabine, Sex zu zweit, zu dritt, FFM, MMF, fixiert, grob, kuschelsanft, bekleidet, unbekleidet, hemmungslos. Sex im kleinen, urigen Schlafzimmer, Sex im bunten Treiben der Öffentlichkeit. Sex mit Fingerspitzengefühl und zarten Berührungen, Sex unter dem wildem Einsatz von Fingernägeln und Gegenwehr. Leidenschaftliche Quickies, stundenlange Orgien. Tiefe Münder, weiche Zungen. Sex mit Italienern. Und Sex mit Italienerinnen. Und überhaupt: einfach Sex.

Offenbar übermannen mich Frühlingsgefühle. Da ich aber keineswegs zum Schmuddelblog werden will, verweise ich schon jetzt auf den nahenden Winter. Der kommt nämlich. Früher oder später. Nach meinem derzeitigen Geisteszustand zu urteilen: Eher später als früher. Aber wenn er denn kommt, bringt er sicher auch wieder gehaltvollere Posts mit sich.
Wer weiß.

Immerhin könnte es auch sein, dass man mich längst eingesperrt hat, wenn der Winter einkehrt. Weil ich durchgedreht bin vor Sehnsucht und Lust.
Diagnose: akuter Anfall von Nymphomanie.
Das ist vermutlich und gefühlt nicht gerade unwahrscheinlich. Habe aber beschlossen, dass mir das nichts ausmacht. Solange es keine Einzelhaft ist, ist das schon schon okay.

Kommentare

  1. Antworten
    1. Ja? Sind sie das?
      Heute bin ich verwirrt.

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    2. Sehr schön. Wir sollten eine Verwirrtenstunde einführen.

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    3. Eine Stunde täglich, in der wir verwirrt herumhühnern?
      Oder eine Stunde in der wir einander, völlig wirr, die Welt erklären?

      Bei ersterem würde mir eine Stunde wohl nicht reichen. Zweiteres würde ich absolut großartig finden, weil ich Sie spannend finde.

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  2. Wollen wir gemeinsam nach Madeira auswandern?
    Da ist das ganze Jahr über Frühling :)

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    1. Ich mag Madeira sehr und war schon mehrfach da. Die alte Küstenstraße kann ich wärmstens empfehlen.

      Aber mit nur-Frühling kann man mich nicht so sehr verlocken. Dazu liebe ich alle Jahreszeiten viel zu sehr. Immerhin freue ich mich jetzt schon fast ein Jahr darauf, mit meinen Füßen endlich wieder durch das bunte Herbstlaub zu rascheln. :-)

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  3. Ich würde es mal mit Eiswürfeln probieren zur Triebdämpfung,
    in der bekannten Reihenfolge der Symptomschwere:

    Von oben nach unten, und von außen nach innen.

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