Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Knatschigsein

Am Ende des Tages hat mich der Alltag irgendwie aufgerieben. Ich kehre meine imaginären Stacheln nach außen, zeige der Welt da draußen den Stinkefinger und lasse sie von mir abprallen. Aber wenn ich könnte, wie ich wollte und das Leben mir den einen oder anderen Wunsch erfüllen würde, würde ich heute Abend gerne irgendwo ankommen, wo ich das Gefühl habe, hinzugehören und mich Zuhause fühle. Ein paar liebe Worte, eine Umarmung und ein Kuss auf die Stirn wären Balsam für die Seele. Einfach Nähe.
Und dann gemeinsam, unter einer dicken Decke, auf dem Sofa versacken, den Pizzadienst ordern und ein Glas Wein trinken. Mit Chips und Schoki, in völliger ist-doch-egal-Stimmung, das Sofa mit beidem vollkrümeln und das Leben vor dem Fenster ausblenden. Dabei eine dieser Serien schauend, die es schaffen, inhaltlich vollumfänglich an einem vorbeizutrudeln, aber dennoch irgendwie verständlich bleiben. Auch dann, wenn man für neun Minuten die Augen schließt, um den Moment zu genießen.
Sich geborgen zu fühlen wäre schön.
Und dem Regen zu lauschen und gemeinsam einzuschlafen.

Ich bin knatschig heute.
Ich will auf den Arm.

Kommentare

  1. Vollgekrümelte Sofas mag ich nicht.

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    1. Ich eigentlich auch nicht. Weil Krümel pieksen. Aber heute wäre es okay.

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    2. Eine sanfte Umarmung, heißer Kakao und warme Zimtschnecken (krümeln auch nicht) wären ok? Gibt es

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    3. Das wäre mehr als okay. Klingt absolut perfekt. Zumal ich dabei das Bild von deinem Kamin im Kopf habe. Sehr, sehr gemütlich.
      Dein Kommentar hat mich lächeln lassen.
      Danke!

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