Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von der Planänderung

Eigentlich sollte an dieser Stelle der dritte und letzte Teil von der Verführung stehen. Aber der Samstagmorgen kommt und wirbelt alle Gefühle durcheinander. Erahnen kann ich das lustigerweise schon am Freitagabend. Aber ich begehe den gleichen Fehler wie schon einmal in der Vergangenheit, indem ich an den guten Gedanken festhalte und versuche, mir einzureden, dass es schon anders kommen wird, als mir mein Bauchgefühl einreden will. Tut es aber nicht. Was heute Morgen dazu führt, dass ich kaum meine Stimme finde, weil ich das Gefühl habe, jeden Moment die Fassung zu verlieren. Mehr Fairness, als mein Herz auf der Zunge zu tragen, schaffe ich aber nicht. Ich spüre deutlich die Grenze, an der ich stehe. Jedes Wort danach wäre zuviel. Jedes Gefühl. Jede weitere Form der Selbstoffenbarung.

Ich würde gerne die Gedanken, die sich in meinem Kopf überschlagen, aufschreiben. Aber ich schaffe es nicht, auch nur einen einzigen davon festzuhalten und auf Papier zu bringen. Stattdessen nehme ich den großen Sack an Träumen, schultere ihn und gehe ihn in Schnaps ertränken. In der Hoffnung, dass das schmerzmildernd wirkt. Es muss, bitte.

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