Vom Schl.agermove und anderen Eventualitäten
Das alles lerne ich seit fast einem Jahr, nämlich seitdem ich mich darauf eingelassen habe, die Verabredung zu eben diesem Event zuzusagen - obwohl ich die Musik fürchterlich finde und vermutlich der einzige Mensch auf dieser Welt (oder zumindest in Deutschland) bin, der kein einziges Lied von Marianne Rosenberg und Roland Kaiser* kennt. Mittlerweile bin ich mit diversen Hippie-Kleidern, Plateaustiefeln sowie verschiedenen Perrücken ausgestattet, damit ich nicht aus der Menge herausfallen muss, sondern stattdessen mit ihr verschmelzen kann. Okay, schön, ich gebe zu, dass ich es als eigentliche Metal/Rock-Göre auch ein ganz kleines bisschen beruhigend finde, mich ein wenig zu anonymisieren. Um die Musik auszuhalten, werde ich sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, ziemlich schnell in ganz viel Alkohol ertränken müssen und zwar so lange, bis ich so angeschäkert bin, dass beim lauten Mitsingen keine Textunsicherheiten mehr auftauchen.** Und für jeden Schlager, der im österreichischen Dialekt gesungen wird, habe ich einen zusätzlichen Schnaps, der nicht auf meine Kosten geht, ausgehandelt. Für den Fall das ich es mit dem Alkohol übertreiben muss, reihe ich mich einfach in die Polonaise ein: Da kann ich mich am Vordermann festhalten und werde von hinten gestützt. Wie man sieht, bin ich auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Zumindest fast:
Nicht mit einkalkuliert habe ich, was passiert, wenn meine Freundin ihre Schla.germove-Bekanntschaft, den Mann mit dem pinken Hut, zufällig unter Tausenden von Menschen findet und mit ihm durchbrennt. Dann muss ich ganz schön viele Kilometer zu Fuß nach Hause laufen und bin, gemessen an meiner körperlichen Kondition, sicher... lange unterwegs. Sehr lange. Das witzige daran ist, dass ich ihr das Durchbrennen tatsächlich zutraue, weil die Knutschbekanntschaft vom Move in den letzten Wochen zu einem thematischen Dauerbrenner mutiert ist (der mittlerweile ein ganz kleines bisschen an meinen Nerven zergelt). Es ist schon blöd, wenn man vergisst, die Telefonnummern zu tauschen, aber mit jemandem anbändelt, der aus Baden-Württemberg kommt. Vielleicht nehme ich mir einfach einen Stift mit, frage zukünftig nach ihren Knutschereien Telefonnummern ab und schreibe sie ihr, wenn sie eingeschlafen ist, mit Edding auf den Rücken. Da ich nicht mitküssen werde, habe ich schließlich Zeit. Und damals, als wir noch blutjung waren, hieß es doch schließlich auch: Wer abkackt, wird angemalt. Nur das wir damals keine Telefonnummern, sondern Penisse gemalt haben. Ich glaube, ich bin alt geworden...
Jedenfalls werde nicht ich diejenige sein, die abkackt. Vollkommen egal, ob ich am Ende betrunken im Auto nächtige oder zwei Tage nach Hause laufe. Oder drei Tage. Weil ich betrunken erst einmal in die falsche Richtung getorkelt bin.***
Falls ich falsch liege, bitte ich um Nachsicht.
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Persönlich würde ich mir solche Veranstaltungen ja nichtmal antun wenn ich damit Leben retten könnte. Aber was das Dekorieren Betrunkener betrifft: https://youtu.be/IzRkiFh7Rj8 😋
AntwortenLöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
LöschenDas Dekorieren Betrunkener hat eine lange, geübte Tradition und sollte daher nicht grundlos dem Kulturverfall preisgegeben werden :-).
Löschen@Herr Zimmermann
LöschenEhrlich gesagt geht mir das ganz ähnlich... Aber ich habe mich breitschlagen lassen (im wahrsten Sinne des Wortes). Aber was solls - es wird zweifellos eine lange, bunte und alkoholische Nacht.
Danke für den Link - ich musste sehr schmunzeln...
@Rain
LöschenWarum nur habe ich das Gefühl, dass ich bezüglich des Dekorierens Betrunkener noch eine Menge von dir lernen kann?
Möge die Macht des Eddings immer auf Ihrer Seite sein ;-)
LöschenIch schaue mal, ob sie das ist - Sonntag werde ich berichten. :-)
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