Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Wunschdenken

Ach, lass uns doch blaumachen. Wir zeigen der restlichen Welt den Stinkefinger, füllen die Thermoskannen mit Kaffee und fahren zum Meer. Einmal in meinem Leben mag ich mir einen spießigen Strandkorb ausleihen. Einen Doppelbett-Srandkorb. Wir nehmen ein dickes Federbett, ganz viel Schokolade und ein paar Chips mit, krümeln all das ins Bett und lauschen dem Wellenrauschen. Dem Schreien der Möwen. Dem Wind. Ab und an klingen ein paar Gesprächsfetzen vorbeigehender Spaziergänger zu uns. Nachts will ich mit dir Wein trinken, Sterne zählen und Geschichten tauschen. Wenn du willst, teilen wir das Päckchen Gras, dass ich seit Jahren in meiner Geldbörse aufhebe und träumen ein wenig. Ich kuschle meinen Kopf in deine Halsbeuge und fühle mich geborgen.


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