Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom letzten Mal

Obwohl ich generell kein Problem damit habe, mich deutlich auszudrücken, ist "Muschi" so ein Wort, das ich ungerne ausspreche. Vermutlich ist das einer recht konservativen Erziehung geschuldet. Er weiß, dass es Wörter gibt, mit denen ich mich unwohl fühle und die in mir das Gefühl auslösen, schmutzig zu sein. Während seine Zunge über meine Schamlippen fährt, spreize ich diese mit den Fingern und hebe mein Becken an, um ihm den Zugang zu erleichtern. Seine Zunge ist ganz weich. Mir entfährt ein wohliges, leises Stöhnen. Ich will mehr. Und er weiß es. Ohne Vorwarnung dringt er mit seinen Fingern tief in mich ein. Am tiefsten Punkt hält er inne. Ohne hinzusehen, weiß ich, dass er lächelt. "Wo habe ich meine Finger, Muschelmädchen?", fragt er. Ich will mich ihm entgegendrücken, aber er geht meine Bewegung mit, verharrt in unveränderter Position. "Sag es mir.", fordert er mich sanft auf, "Sonst höre ich auf." Sein Tonfall ist bestimmt und provokant, ein wenig Belustigung schwingt mit. Ich knurre leicht. Ich mag nicht. Ich will das nicht sagen. Plötzlich ist mir seine Stimme ganz nahe. Sein Atem kitzelt sich meinen Hals hinab. "Wo?", fragt er. Meine Stimme ist viel zu leise. Und ich mag nicht, dass sie so leise ist. Will nicht eingeschüchtert wirken. Bin aber auch nicht dazu fähig, etwas vorzutäuschen. Ich spüre, wie Röte mein Gesicht zu überziehen beginnt. "In meiner Muschi", flüstere ich. Innerlich will ich die Augen über mich selbst verdrehen. Meine eigene Lächerlichkeit. Vielleicht spürt er, dass ich ihm zu entgleiten drohe. Seine Finger beginnen mich zu ficken. Und ich kann nicht widerstehen. Das ist der Moment, in dem ich loslasse. Mich treiben lasse. Ein einziges Mal Hingebung.

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