Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Von der Tagträumerei



„Das zwischen uns, das war wie der Wind. Stürmisch, pfeifend, eisig und rau, voller Zorn, aber ebenso mild, berührend oder zärtlich flüsternd. Solange es frei war, konnte es all das sein. Wenn wir es festhalten würden, blieb uns vermutlich bloß Luft in den Händen.“

(Jennifer Benkau: Dark Canopy)


Sich aus den Kleidern kämpfen. Nach Lippen schnappen. Hinein beißen. Sanft, aber bestimmt. Sich in eine Richtung dirigieren. Zu einem Bett oder einem Tisch oder einer Waschmaschine. Über den Rücken kratzende Fingernägel.
Ein großes Aneinanderdrängen. Nacheinander greifen. Ineinander flüchten. Schneller Atem, der auf der Haut kitzelt. Zungen im Mund, verwoben. Hände, Arme und Beine. Ineinander verknotet. Nähe. Aber auch Härte. Gier. Lust. Die Aufgabe der Kontrolle. Ein Loslassen, ein Fallen und ein kurzes Aufbäumen. Atemlos. Tagtraum.

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