Von der anderen Liebe

"Es geht nicht um mich.", sagt er, "Es geht um dich. Es geht immer nur um dich." Seine Arme legen sich um mich, fangen mich auf, er vergräbt flüsternd die Nase in meinem Haar. "Es geht um dich. Es geht um dich. Es geht um dich.", flüstert er und jedes einzelne Wort fühlt sich an, als würde es tief in mich hineinfallen und mich von innen auftauen. Ich glaube, es ging noch nie in meinem Leben um mich. Natürlich tut es das auch jetzt nicht. (Weil es um ihn geht. Ist doch klar.) Aber es tut mir so gut, dass da jemand ist, der mich sieht. Der ohne eine einzige Forderung zu stellen, da ist, mich lieb hat und annimmt, ohne mich ändern zu wollen. Der einfach dankbar nimmt, was ich zu geben habe, ohne mir im Anschluss den Arm auszureißen und mich zu mehr zu drängen als ich geben will. Jemand, der so ein großes Herz hat, so warmherzig, gütig und voller Liebe ist. Ja, vielleicht ist das alles nur eine Momentaufnahme. Vielleicht wird morgen schon alles ganz anders sei

Vom Weg



„Dieses Lächeln machte mich frei. Es war ein ebenso endgültiges, in seinen Folgen selbstverständliches und nicht mehr umkehrbares Ereignis wie die Erscheinung der Sonne. Es öffnete den Zutritt zu etwas Neuem. Nichts hatte sich geändert, alles war verwandelt.“

(Antoine de Saint-Exupéry: Brief an einen Ausgelieferten)

Während ich in das Feuer schaue, denke ich darüber nach, dass es mir langsam besser geht und ich das Gefühl habe, annehmen zu können, was das Leben mir gibt. Anstatt ihm den Finger zu zeigen und wütend zu sein, beginne ich, ganz tief in mir selbst, zu spüren, dass ich ein weiteres Mal gestärkt aus einer für mich schwierigen Situation herausgehe. Ich definiere meine Grenzen, laut, und gebe mir selbst damit mehr Kontur als je zuvor. Das fühlt sich gut an, stelle ich fest, und schmunzle in mich hinein. Die Flammen tanzen vor meinen Augen.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass in deinem Lächeln eine ganze Welt liegt.“, sagt sie und sieht mich nachdenklich an. Ich werde rot. „Eine Welt aus Schokolade, Liebe, Gras, Gänseblümchen und Meer.“, sage ich leise. Das Feuer knistert und knackt und wir versinken wieder in einem angenehmen Schweigen. Es ist ein Schweigen, das hoffen lässt. Ich glaube, der Weg, den ich eingeschlagen habe, ist der richtige. Es ist mein Weg.

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