Vom Teufelskreis
Die zweite Hälfte meiner freien Woche habe ich mich einmal aus Versehen ordentlich abgeschossen. Inklusive Gleichgewichtsstörung und Silberblick. Das war zwar irgendwie notwendig, hat mir aber einen ziemlich verkaterten Tag geschenkt, an dem ich mich einfach nur schlecht, dünnhäutig, überkompliziert und sozial untauglich gefühlt habe. Ein Tag auf den ich gut hätte verzichten können.
Außerdem habe ich gegen mein schlechtes Gewissen angekämpft. Hier und da habe ich deshalb versucht wieder aufzutauchen und den einen oder anderen Kontakt zur Außenwelt wieder aufzunehmen. Aber das hat nicht überall funktioniert. Was im Grunde genommen auch nachvollziehbar ist: Immerhin ist es nicht gerade fein von mir gewesen, mich einfach zu entziehen. Normalerweise lasse ich mir so etwas auch sagen und entschuldige mich dann für mein Verhalten. Aber ich bin noch nicht wieder wirklich auf den Beinen und im Moment erzeugen meine kaum spürbaren Kontaktversuche, so sie denn auf Granit stoßen, eher das Bedürfnis in mir, mich dann doch lieber noch viel mehr zurückzuziehen. Das ist ein netter Teufelskreis. Und einer aus dem ich im Moment nicht rausfinde. Einen Ausweg sollte ich jedoch finden. Zeitnah. Denn gut geht es mir damit ganz und gar nicht.
Vor diesem Hintergrund habe ich ein wenig Angst, was mich in der kommenden Woche wohl erwarten wird und hoffe, dass nicht alles auf einmal über mir zusammenschlägt. Aber was auch immer es passieren wird: Wie es kommt, ist es vermutlich richtig. Das zumindest ist es, was mir meine Uroma sagen würde. Sie würde mir einen Teller mit selbstgekochter Hühnersuppe reichen, mich anlächeln und mir versichern, dass alles gut werden wird. Und sie würde mir raten, dem Leben zu vertrauen. Vielleicht versuche ich es damit einfach mal. Und bis mir das gelingt bin ich noch ein wenig traurig. Und lausche meinem Herz, das schon seit heute Morgen wie verrückt schlägt.
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Ich nenne das sozialphobische Phasen. Sie sind richtig und wichtig. Denk nicht darüber nach, wie es für die anderen gewesen ist, für Dich war es gut
AntwortenLöschenStimmt.
LöschenAber darin andere auszublenden bin ich nicht besonders gut. Ich will niemanden verärgern.
Ich halte es gerne mit einem Zitat von Marilyn Monroe: "I'm selfish, impatient, and a little insecure. I make mistakes, I am out of control, and at times hard to handle. But if you can't handle me at my worst, then you sure as hell don't deserve me at my best."
AntwortenLöschenDas ist keine Aufforderung, als kettensägenschwenkender Egomane durch die Welt zu gehen, aber wer nur meine guten Seiten haben möchte, bekommt gar nichts. Lieber alleine (und mit mir im Reinen) als einsam in Gesellschaft.
Und deine Uroma liegt richtig. ;)
Ich liebe dieses Zitat - vielen, vielen Dank dafür!
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